MotoGP 2023: Neue Saison und viele Fragen

Startaufstellung MotoGP Sachsenring

Portimao – Portugal. Rotes Licht. Dröhnende Motoren. Hochkonzentrierte MotoGP Fahrer. Gespannte MotoGP Fans auf den Tribünen. Alle Augen sind auf die Fahrer in der Startaufstellung gerichtet. Die Augen der Fahrer blicken gespannt auf die Ampel. Das Licht erlischt. Die Motoren heulen auf. Die MotoGP Saison 2023 startet. 

In vier Wochen beginnt die neue Saison der MotoGP. Eine Saison, welche viele Neuerungen mit sich bringen wird. Neue Strecken in Kasachstan und Indien sind hinzugekommen. Insgesamt werden in der neuen Saison 21 Stopps eingelegt und 42 MotoGP-Rennen ausgetragen (Sprintrennen inkludiert). Mit den neuen Sprintrennen ändert sich nicht nur die Wertung, auch der gesamte Zeitplan wurde überarbeitet. Für die Moto3 und Moto2 entfällt das Warm-up am Sonntag. Die ersten Punkte können die MotoGP Piloten schon am Samstagnachmittag einfahren. Zum Saisonauftakt geht es nach Portimao. Die Berg- und Tal Strecke an der Algarve ersetzt den gewohnten Auftakt unter Flutlicht in Katar. Auch technisch wird es eine Neuerung geben. Mit dem Einbau eines einheitlichen Messgeräts soll der Mindestreifendruck, den Michelin vorgibt, eingehalten werden. Bei Verstoß droht den Teams und Fahrern eine Strafe. 

Viele Änderungen und noch viele Fragezeichen. 

Wie werden die Fahrer und Teams mit der zusätzlichen Belastung durch die Sprintrennen umgehen? Wer zahlt den Mehraufwand? Darüber wird hinter den Kulissen gestritten. Die Dorna sieht die Teams in der Pflicht, ihre Fahrer für die Sprintrennen zu entlohnen. Die Teams wiederum sehen die Kosten bei der Dorna. Denn die Dorna war es, die die Sprintrennen auf den Weg gebracht hat, ohne Hinzuziehung der Fahrer und Teams. Diese wurden bekanntlich erst kurz vor der öffentlichen Bekanntgabe, dass 2023 Sprintrennen ausgetragen werden, informiert. Also warum sollten dann die Teams für diese Idee aufkommen? Eine berechtigte Frage und eine tickende Zeitbombe, die es vor Saisonbeginn zu entschärfen gilt. Denn schlimmstenfalls droht ein Streik bei den Fahrern. 

Eine Änderung warf im letzten Test in Sepang Fragezeichen auf. Die Empfehlung eines Mindestreifendrucks gab es von Michelin schon immer. Nur war es bis dato eine Empfehlung. Nun soll es aber Strafen geben, halten sich die Fahrer und Teams nicht an diese Vorgaben. Ein nachvollziehbarer Ansatz, kann der richtige Reifendruck doch rennentscheidend sein. Leider sind die Reifen von Michelin sehr temperaturanfällig, sodass es zu erheblichen Schwankungen kommen kann, je nachdem wie die äußeren Einwirkungen sind – ob ein Fahrer freie Fahrt hat oder nicht. Den richtigen Druck vor Rennbeginn so auszuwählen, dass man am Ende nicht die Vorgaben unterschreitet oder das Motorrad unkontrollierbar macht, scheint fast ausgeschlossen zu sein. Fast alle Fahrer haben sich mittlerweile gegen diese Änderung ausgesprochen. Für die ersten drei Saisonrennen soll es eine straffreie Übergangszeit geben. Was danach passieren wird, weiß niemand. Ein Fragezeichen, was es zu lösen gilt.

Warte mal, habe ich nicht ein Fragezeichen vergessen? Genau. Wer wird sich den MotoGP-Titel 2023 sichern? Der letzte Test in Sepang war leider nicht sehr aussagekräftig. Waren die Bedingungen doch sehr durchwachsen. Es zeichnete sich ein Trend ab, welcher der Saison 2022 ähnlich sah – an den Ducati Piloten gab es kaum ein Vorbeikommen. Sie gaben den Ton an. Nur Aprilia konnte mithalten. Alle anderen Werke sortierten sich dahinter ein. In knapp zwei Wochen wird der letzte Test vor dem Saisonstart stattfinden. Dieser wird richtungsweisend für die Saison werden.  

Eure Miss MotoGP

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