
Endlich wieder Sachsenring. Endlich wieder Zuschauer. Endlich wieder MotoGP. Nachdem ich spontan schon in Mugello bei dem MotoGP Rennen war, ging es nun an den Sachsenring. Dieses Mal aber nicht als Zuschauer auf einer Tribüne, sondern als Medienvertreter mit einer Presseakkreditierung für meinen Blog.
Neben all der Begeisterung und dem kleinen Fan-Girl in mir, was bei jedem vorbeifahrenden Profi nach einem Selfie fragen wollte, musste ich mich erst mal finden. Meine Gefühle schwankten zwischen, totaler Euphorie, Aufregung und auch etwas Angst. Wie wird es sein? Und noch wichtiger, über was will ich schreiben? Das war die entscheidende Frage und die Antwort lag klar auf der Hand. Ich möchte über meine Eindrücke schreiben. Über das, was ich erlebt habe als ich das erste Mal als Medienvertreter bei der MotoGP dabei sein durfte.
In erster Linie war es aufregend. Alles ist neu und irgendwie auch nicht, denn man kennt es ja aus den Medien. Nur, dass man nun mittendrin ist. Als Teil des MotoGP Zirkusses. Ehrlich gesagt war es unwirklich und ich musste mich erst daran gewöhnen. Für die nächsten vier Tage sollte es für mich normal sein, durch das Fahrerlager zu laufen mit meinem „Media“-Ausweis um den Hals. Ganz ehrlich: Bis zu dem Moment, dass es sich etwas normaler anfühlte, hat es zwei Tage gedauert. So cool ist man dann doch irgendwie nicht.
Am ersten Tag war ich auf der Suche nach dem Media Center, wobei ich prompt falsch gelaufen bin. Naja kann passieren und die netten Dorna Kollegen konnten mir dann auch weiterhelfen. Nachdem sie mich dann doch sehr verdutzt angeschaut hatten. Endlich im Media Center angekommen, bin ich dann so herzlich in Empfang genommen worden, dass etwas von der Aufregung gleich abgefallen ist. Die Mitarbeiter des Service Desk waren wirklich toll und hilfsbereit, sodass das Media Center mein Ausgangspunkt für jeden Tag wurde. Dort konnte ich meine Sachen ablegen und ich hatte einen Ort, um in Ruhe zu schreiben und um Bilder zu sortieren. Es war mein kleiner Rückzugsort, um dem Gewusel des Fahrerlagers zu entfliehen.
Zudem waren im Media Center auch die Pressekonferenzen und die Media Scrums. Media Scrums? Das sind kleine, kurze Pressekonferenzen. Die Fahrer kommen kurz vorbei, setzten sich an einen Tisch und beantworten die Fragen der anwesenden Journalisten. Es ist ungezwungen. Einfach lässiger und entspannter. Dort hat man die Möglichkeit noch schnelle kurze Aussagen zu bekommen, um seinen Artikel abzurunden. Für mich war spannend dort zuzuhören, auch wenn die Aussagen für diesen Blogbeitrag keine Verwendung finden. Noch nicht. Vielleicht beim nächsten Mal.
Am Samstag ging es dann für mich mit dem Media Shuttle um die Strecke. Pünktlich zum Moto2 Qualifying konnte ich ein paar Bilder machen und den Sachsenring aus einer anderen Perspektive bewundern. Für den Sonntag suchte ich mir dann das Moto3 Rennen für meine Tour um den Ring aus. Ich stand direkt neben der Startaufstellung der Moto3, um die Vorbereitungen zu fotografieren. Danach ging es in die Sachsenkurve, direkt hinter den Reifenstapel mit der DEKRA Tribüne im Rücken. Das Rennen so nah verfolgen zu können, war besonders. Aber auch zu sehen, wie viele freiwillige Helfer in der Gluthitze vom Sonntag rund um die Strecke stehen, war beeindruckend. Nicht zu vergessen die Helfer bei den Tribünen, am Einlass und im Fahrerlager. Viele von ihnen sind schon seit Jahren dabei. Sie leben den Sachsenring und machen ihn aus.
Ein Highlight muss ich hier noch erwähnen. Für den Rennsonntag hatte ich eine spontane Einladung vom LCR Honda Team erhalten, um mir das Warm Up und später dann auch das Rennen aus der Box anzusehen. Dieser Einladung musste ich natürlich folgen, einen besseren Einblick kann man kaum erhalten. Das Warm Up lief ganz routiniert ab, die 20 Minuten gingen schnell vorbei.
Später beim Rennen lief es dann leider nicht so gut. Das LCR Honda Team beendete seinen Arbeitstag schon in Runde sechs. Erst kam Alex Marquez in die Box gefahren und nahm das Rennen nicht wieder auf. Kurz darauf stürzte Takaaki Nakagami. In kürzester Zeit schieden beide Fahrer aus. Es war enttäuschend und das spürte man. Verständlicherweise. Nach ein paar Minuten aber, begannen die Mechaniker einzupacken, die Rolltore wurden runtergelassen. Das Sachsenring-Rennen war für das Team vorbei. Am Montag erhielt ich vom Team einen Link zu einem Facebook-Livestream, die Trucks der MotoGP sind in Assen angekommen. Der Zirkus ist in die nächste Stadt weitergezogen.
Für mich waren diese vier Tage ein unglaubliches Erlebnis. Nächstes Jahr möchte ich wieder dabei sein, um neue Eindrücke zu sammeln und wieder davon zu berichten.
Eure Miss MotoGP











