
Mit dem Rennen in Assen endet die erste Hälfte der MotoGP Saison. Nun geht es für alle in die wohlverdiente Sommerpause. Vorher aber noch das Renngeschehen in Assen aus meiner Sicht. Kurz gefasst, dieses Wochenende hatte es in sich.
War es letztes Wochenende auf dem Sachsenring noch unerträglich heiß, so war es dieses Wochenende in Assen wechselhaft, nass und etwas kühl. Für den Rennsonntag sollte es ähnlich aussehen. Die Frage die sich stellte: Wann regnet es wieder? Die Rennen der Moto3 und Moto2 liefen unter trockenen Bedingungen ab. Schon in der Startaufstellung der MotoGP sah das aber ganz anders aus. Es zogen dunkle Wolken auf. Wird das Wetter halten? Oder kommt es zu einem Flag-to-flag-race?
Das Rennen startet noch unter trockenen Bedingungen, aber trotzdem wurde es turbulent. Schon als die Fahrer in die Startaufstellungen fuhren kam es zu dem ersten Vorfall. Joan Mir stoppt etwas abrupt und Miguel Oliveira fuhr ihm auf. Beide Fahrer konnten am Rennen teilnehmen, wenn auch mit etwas weniger Winglets an den Motorrädern. So turbulent wie es begann sollte es dann auch weitergehen. Nachdem Fabio Quartararo eine Lücke sah (wo keine Lücke war) rutschte er in Kurve fünf ins Kiesbett und nahm Aleix Espargaró mit. Wie Espargaró einen Sturz vermeiden konnte, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Der Aprilia Pilot blieb sitzen und kämpfte sich auf Platz 15 liegend nun durchs Fahrerfeld. Auch für den Yamaha-Werkspiloten Quartararo ging es weiter. Nach einem kurzen Stopp an der Box nahm er das Rennen wieder auf. Kurz darauf – wieder Kurve fünf – Highsider von Quartararo. Das bedeutete das Aus für den WM-Führenden. Seine Serie ist gerissen. Zum Glück konnte Fabio Quartararo aufrecht die Strecke verlassen.
Souveräner lief es für den WM-Vierten Pecco Bagnaia. Vom Start weg dominierte der Ducati-Werkspilot das Rennen in Assen. Daran konnten auch die vereinzelten Regentropfen ab Mitte des Rennes nichts ändern. Es blieb beim leichten Regen und keiner der Fahrer entschied sich dazu das Motorrad zu wechseln – möglich wäre es gewesen.
Für Pecco Bagnaia war es der dritte Sieg der Saison und für Ducati der zweite überhaupt in Assen. Der letzte Ducati-Pilot ganz oben auf dem Treppchen in Assen war Casey Stoner 2008. Sind wir ehrlich, das ist schon lange her. Neben der souveränen Leistung von Bagnaia müssen noch drei andere Fahrer erwähnt werden.
Marco Bezzecchi feierte seinen ersten Podestplatz in der MotoGP. Der Rookie überfuhr die Ziellinie mit nur 0,444 Sekunden Abstand zu Pecco Bagnaia. Auch auf Platz drei gab es eine Premiere. Maverick Viñales konnte zum ersten Mal seit seinem Wechsel zu Aprilia ein Podestplatz feiern. Sein Teamkollege Aleix Espargaró kämpfte sich nach dem Beinahe-Sturz von Platz 15 zurück auf Platz 4. Er hat nicht aufgegeben und sich tapfer durchs Feld gekämpft. Besonders beeindruckend war das Überholmanöver in der letzten Schikane. Sein spektakuläres Doppel-Überholmanöver, bei dem er Jack Miller und Brad Binder überholte, erinnerte an vergangene Zeiten. Davon bitte mehr nach der Sommerpause!
In sechs Wochen geht es weiter, aber nun heißt es erst Mal Pause. Genießt den Sommer.
Eure Miss MotoGP