
Ja, was eigentlich? So ein neues Jahr verleitet immer etwas zur Rückschau. Man schaut auf das vergangene Jahr zurück, wird etwas rührselig und resümierend. Also Taschentücher raus und gut zugehört. Nein Quatsch, wir kommen auch ohne Taschentücher aus. 😉
Das letzte Rennen der MotoGP Saison 2018 ist jetzt gut anderthalb Monate her. Es war ein spannender und nervenaufreibender Abschluss einer Saison, die sehr abwechslungsreich war. Wir haben tolle Zweikämpfe gesehen. Eine Wederauflage des Weltmeisterschaftskampfes von 2017 zwischen Marc Marquez und Andrea Dovizioso. Dieser Kampf setzte sich in der MotoGP Saison 2018 fort und wurde ähnlich entschieden. Nicht im letzten Rennen in Valencia, aber zugunsten von Marc Marquez. Der junge Spanier gewann seinen fünften MotoGP Weltmeistertitel. Mit insgesamt sieben Titeln mausert er sich immer mehr zum erfolgreichen Fahrer, welcher Valentino Rossi noch beerben kann. In der nächsten Saison wird nicht mehr Dani Perdrosa neben ihm in der Box sitzen, denn Pedrosa hat seine Karriere beendet. Es nimmt ein neuer Fahrer Platz, der ihm das Leben nicht leicht machen wird. Es ist Jorge Lorenzo, der nach den zwei Jahren bei Ducati Corse wieder ein einfacher zu handelndes Motorrad fahren wird. Lorenzo war in den zwei Jahren Ducati zwar nicht so erfolgreich wie bei Yamaha, aber er ist gereift. Er wirkte nicht mehr so verbissen, war ruhiger. Demütiger. Jorge Lorenzo hat in diesen zwei Jahren menschlich gewonnen und das ist auch ein Erfolg. Ich bin sehr gespannt, inwieweit dies erhalten bleibt und wie die Zusammenarbeit zwischen den beiden Honda-Piloten sein wird. Wird es miteinander oder doch ein teaminterner Kampf. Ich tippe auf Letzteres.
Bei Yamaha gibt es ein großes Fragezeichen, welches über den gesamten Saisonverlauf entscheiden könnte. Die neue Yamaha M1. Bei den ersten Testfahrten konnte die M1 nicht wirklich überzeugen, weder die Experten, noch die Fahrer. Valentino Rossi hat ganz öffentlich die Entwicklungsarbeit der Japaner kritisiert, dieses Verhalten kennt man von dem neunmaligen Weltmeister eigentlich nicht. Da ist nur zu hoffen, dass diese Kritik nicht auf taube Ohren getroffen ist. Ein guter Weg neue Impulse zu bekommen, ist der Aufbau eines europäischen Testteams. Mit einem uns bekannten Gesicht als neuer Testfahrer. Jonas Folger ist zurück auf der MotoGP Bühne. Nach seiner Pause im vergangenen Jahr, hat er die Freude am Fahren wiedergefunden und Yamaha hat ihm eine Chance gegeben. Die Japaner haben Folger nicht fallen lassen und ebnen ihm so seinen Weg zurück. Zurück auf das Motorrad. Zurück in die Königsklasse. Mit Sicherheit wird der ein oder andere MotoGP Saison Wild Card Einsatz kommen. Ich freu mich auf jeden Fall, dass er wieder zurück ist.
In einem sicheren Fahrwasser befindet sich aktuell Ducati und mit den Fahrern für die MotoGP Saison 2019 kann eigentlich nichts schief gehen. Die Italiener haben an die Seite des Vizeweltmeisters Andrea Dovizioso, den fleißigen Testfahrer/Kundenteamfahrer Danilo Petrucci. Beide Fahrer standen immer im Schatten und können nun als Team es allen beweisen. Die beiden Italiener kommen am Besten mit der Ducati zurecht und werden für Überraschungen sorgen. Und wer weiß, vielleicht steht am Ende der Saison nicht das Wort „Vize“ vor dem Weltmeister bei Andrea Dovizioso. Zu gönnen wäre es ihm.
Ja, die neue Saison steht in den Startlöchern. Es sind noch einige Fragezeichen, aber es wird genauso viele Ausrufezeichen geben. Eine MotoGP Saison auf die wir uns alle freuen können. Ich werde euch berichten. Wie immer.
Eure Miss MotoGP