
Schon im Vorfeld wurde über den neuen Stop im MotoGP Kalender diskutiert. Visa, Zoll, Einkommensteuer, medizinische Versorgung außerhalb der Rennstrecke, die Sicherheit der Strecke und und und. Es war eine schier endlose Liste. All diese Punkte kamen schon Monate vor dem Start des Rennwochenendes am Buddh International Circuit auf. Es war also Mal wieder nicht unumstritten. Es scheint fast so, als ziehen sich Diskussionen wie ein roter Faden durch die MotoGP Saison 2023.
Beschwerliche Anreise
Die Offiziellen bemühten sich, damit der erste IndiaGP wie geplant stattfinden konnte. Da ein paar Tage vor dem Grand Prix immer noch einige Visa für Fahrer und Teams fehlten, versicherte die Teamvereinigung IRTA, für die zusätzliche finanzielle Belastung der Teams aufzukommen. So blieben die Teams wenigstens nicht auf ihren Kosten sitzen. Warum aber die von der Dorna extra beauftragte Firma, welche sich um die Visa kümmern sollte, nicht lieferte, ist fraglich. Für die Teams hieß das Visachaos aber nicht nur mehr finanzielle Aufwendung, sondern auch mehr Druck. Denn die Arbeit musste in kürzerer Zeit erledigt werden.
Holpriger Start
Ein holpriger Start für das Rennwochenende in Indien und es sollte auch nicht ruhiger werden. Immer wieder tauchten Komplikationen auf. Marshalls wirkten oft leicht überfordert im Umgang mit den Motorrädern. Sie waren unumstritten schnell am Bike, nur dann begann die Ratlosigkeit. Dadurch vergingen endlose Minuten für die Fahrer, die eigentlich schnell wieder zurück auf die Strecke wollten. Am Freitagmittag kam es dann zu einem vermeintlichen Streik beziehungsweise fehlten in mehreren Bereichen der Strecke die Marshalls. Erst nach 45 Minuten nahmen sie wieder ihre Arbeit auf, sodass das zweite freie Training der Moto3 stattfinden konnte.
Supergau – Regen
Am Samstag passierte dann der Supergau – es begann zu regnen. Nicht verwunderlich, denn in Indien herrscht wie in allen Ländern des Asiatischen Kontinents im September Regenzeit. Kurz vor dem Start der Q2 Session der Moto3 öffneten die Wolken ihre Schleusen und es begann sintflutartig zu regnen. Die Session wurde pausiert und der Regen abgewartet. In der Zwischenzeit lief eine WhatsApp Gruppe heiß, denn seit neuestem organisieren sich die MotoGP Fahrer untereinander. Tenor der Gruppe, wenn die Strecke nass ist, ist es mit den kurzen Auslaufzonen zu gefährlich. Kurzum, es stand ein Streik der MotoGP Fahrer kurz vor Beginn des Sprintrennens im Raum.
Die Dorna war bemüht, sich dem entgegenzustellen. Eine 15 minütige Wet Session nach den Qualifyings von Moto3 und Moto2 wurde für die MotoGP Fahrer ins Leben gerufen. Die Fahrer sollten sich an die Bedingungen gewöhnen. Zudem war es den Teams erlaubt, die Startplätze der Fahrer mit Laubbläsern zu trocknen. Was auch von offizieller Seite aus versucht wurde, am Ende fand der Sprint statt. Nicht ohne Stürze und den Ruf der härteren Strafen, aber der Sprint fand statt, sowie auch die Rennen am Sonntag.
Alles in allem
Insgesamt wirkte dieser erste GP in Indien über weite Strecken chaotisch und improvisiert. Fernab der Professionalität, die man doch so gewohnt ist, von der Königsklasse des Motorradrennsports. Auch, dass die Fahrer sich endlich organisieren und zeigen, dass sie nicht mehr alles mit sich machen lassen, ist in meinen Augen ein guter Schritt. Sie sind das Kapital der Dorna, darum sollten sie sich kümmern. Es läuft nur mit ihnen zusammen. Was aber auch bleibt, ist das Bemühen der Offiziellen und die Freude der Fans. Ob und wie oft die MotoGP in Indien gastieren wird, wird die Zeit zeigen. Die Formel1 war dort auch nicht lange zu Gast.
Eure Miss MotoGP