
10 Jahre. 10 Jahre und doch fühlt es sich wie gestern an. Der Unfall. Die schrecklichen Bilder auf der Rennstrecke. Die Bilder aus der Boxengasse. Die Verzweiflung im Gesicht von Valentino Rossi. Paolo Simoncelli der zur Unfallstelle geeilt war. Die Stille nach dem Unfall, die unbändig Einzug hielt.
All das kommt heute in meine Erinnerung zurück. All das kommt jedes Jahr zurück. Seit 10 Jahren. Dieser 23.10. bedeutet für jeden etwas anderes. Für mich ist es einer der schwersten Tage. Mein Verhältnis zur MotoGP hat sich seit diesem Tag geändert. Auch die MotoGP hat sich geändert.
An diesem Tag blieb die Welt für mich stehen und begann nur langsam wieder Fahrt aufzunehmen. Mein Verhältnis zum ganzen Motorsport war erschüttert. Zu schrecklich waren die Bilder. Ganz langsam ist es geheilt. Meine Leidenschaft wiedergekehrt. Auch die MotoGP hat sich verändert. Ich will nicht sagen, dass sie sicherer geworden ist, trotz besserer Streckenbedingungen und Sicherheitskonzepte. Zeigen uns die Unfälle der jüngeren Zeit, dass es schlimm ausgehen kann, wenn es zu einem Sturz in einem Fahrerfeld kommt. In genau diesem Fall, ist es nicht merklich sicherer geworden. Was sich merklich verändert hat, ist die Art der Übertragung. Es wird Abstand gehalten, damit solche Bilder wie bei Marco Simoncelli nicht entstehen können.
Hätte es anders laufen können? Vielleicht. Bringt uns dieser Gedanke Simoncelli zurück? Nein. Man kann viel über „hätte“, „wäre“, „wenn“ reden. Denn es ist und bleibt ein trauriger Tag. Nur heute kommt es mir wieder in den Sinn: Marco ist gestorben bei seinem Sport. Bei dem Sport den er liebte, den wir alle lieben.
Die MotoGP hat ein großes Talent und vor allem eine große Persönlichkeit verloren. Marco Simoncelli hat mit seiner Art Rennen zu fahren und seiner Persönlichkeit viele Menschen begeistert und berührt. Die Nummer 58 ist immer noch auf allen Rennstrecken sichtbar und wird es auch noch lange bleiben. Marco Simoncelli war und ist einzigartig. Erinnern wir uns heute an ihn.
Eure Miss MotoGP