MotoGP Buriram: Durch den Monsun

Miguel Oliveira trotzte den Bedingungen beim Thailand GP

Die Fahrer der Moto3 hatten noch Glück. Ihr Rennen beim Thailand-GP in Buriram ist unter trockenen Bedingungen abgelaufen. Anders bei der Moto2. Pünktlich zu Rennbeginn kündigten sich die ersten Tropfen an, gerade als die Teams sich in der Startaufstellung bereit für den Rennbeginn machten. Auf den Helikopterbilder konnte man sehr gut erkennen, dass eine Regenfront direkt auf die Strecke zu hielt. Die Tropfen wurden mehr und in einigen Streckenabschnitten regnete es schon sehr stark. Die Rennleitung leitete die “Rain on grid procedure” ein. Das heißt, den Teams ist es nun möglich, die Motorräder in der Startaufstellung umzurüsten, damit sie dem Regen trotzen können. Es brach Hektik aus. Denn nicht allen Teams ist es vergönnt, ihre Box nah an der Startaufstellung zu haben. Die Wege sind weit und die Zeit ist knapp. Für Albert Arenas (GASGAS Aspar Team), Manuel Gonzalez (Yamaha VR46 Master Camp) und Lorenzo Dalla Porta (Italtrans Racing) reichte die Zeit nicht, sie mussten das Rennen aus der Boxengasse starten. Vielleicht wäre es zukünftig fairer, wenn der Zeitkorridor so angepasst wird, sodass es auch den Teams aus den hinteren Boxen möglich ist, Anpassungen vorzunehmen. Das Rennen der Moto2 wurde als Wet Race mit einer verkürzten Renndistanz gestartet. Von Beginn an fragte man sich, wann endlich der Rennabbruch kommt. Es passierte lange nichts, obwohl die Streckenbedingungen untragbar waren. Das Wasser stand auf der Strecke und der Regen wurde auch nicht weniger. Aquaplaning, Stürze und doch passierte nichts, bis die Fahrer die Hand hoben. Das Rennen wurde unterbrochen. Auf die Einschätzung der Fahrer zu hören und danach zu handeln, ist ein guter Ansatz. Aber ist es nicht auch vielleicht zu riskant. Sind es nicht die Fahrer, die bereit sind auch mehr Risiko zu gehen, um sich zu beweisen? Muss man sie nicht ab einem gewissen Punkt auch vor sich selbst schützen?

Das Moto2 Rennen wurde nach einer Pause nochmal gestartet, nur um dann endgültig abgebrochen zu werden. Es zog eine zweite Regenfront auf die Strecke. Das Rennen war zu Ende und es gab halbe Punkte für die Fahrer, da nicht die nötige Renndistanz gefahren wurde.

Die MotoGP Fahrer hatten durch die 10 minütige Öffnung der Pit Lane die Möglichkeit, die Strecke zu besichtigen und Runden abzuspulen. In den 10 Minuten waren gut drei Runden möglich. Die meisten Fahrer entschieden sich aber, nur zwei Runden zu fahren. Nach diesen Runden ging es in die Startaufstellung. Anders als bei der Moto2, hatte es aufgehört zu regnen. Redebedarf gab es trotzdem. Allen voran Aleix Espargaro schien nicht damit zufrieden zu sein, das Rennen unter den Streckenbedingungen zu starten. Er suchte immer wieder das Gespräch mit einzelnen Fahrern und den Offiziellen. Das Rennen wurde dann aber doch gestartet – 55 Minuten hinter dem Zeitplan. Nur die Anfangsphase bot durch das enge Fahrerfeld und der damit einhergehende Gischt eine Gefahr. Nachdem sich das Feld aber entzerrt hatte, konnte man nur noch an sich selbst scheitern, wenn man die Bedingungen falsch einschätzte. Die MotoGP Fahrer hatten in ihrem Rennen, wenn auch unter nassen Bedingungen, eine bessere Voraussetzung als die Moto2 Fahrer. Sie mussten durch den Monsun. Am Ende des MotoGP Rennens triumphierte der KTM Werksfahrer Miguel Oliveira, er konnte mit der Situation am besten umgehen. Jack Miller und Pecco Bagnaia folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Ein Rennwochenende in einem Land auszutragen während der Regenzeit, bietet immer die Gefahr, dass es monsunartig regnet und dadurch alles auf den Kopf gestellt wird. Das kann man nur ändern, wenn man zu einer anderen Zeit Rennen fährt. Möchte man dies aber nicht, muss man gleiche Bedingungen für alle schaffen und die Sicherheit für jeden einzelnen Fahrer garantieren.

Eure Miss MotoGP

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