
Freud und Leid liegen oft eng beieinander. Manchmal sogar nebeneinander in der selben Box. Nach drei Jahren ging es endlich wieder nach Japan. Pecco Bagnaia reiste mit einer sehr guten Ausgangsposition für die Übernahme der WM-Führung an. Im Juni nach dem Sachsenring hatte Pecco noch 91 Punkte Rückstand, vor dem Rennen in Japan waren es nur noch 10 Punkte auf den WM-Führenden Fabio Quartararo. Nach den letzten Rennen, traute man dem Ducati-Piloten einen Sieg und vielleicht die damit verbundene WM-Führung zu. Damit dies passiert, musste einfach alles passen.
Am Samstag wirbelte der Beginn eines Taifun die Startaufstellung vollkommen durcheinander. Die Pole Position ging unter diesen widrigen Bedingungen an Marc Marquez. Der Honda-Pilot konnte die Gunst der Stunde nutzen. Marquez ging mit Risiko und Mut unter nassen Bedingungen auf die Strecke und nutzte seine Möglichkeit. Die nasse Strecke kam seiner körperlichen Verfassung zugute. Damit stand zum neunten Mal in dieser Saison ein anderer Pilot auf der Pole Position. Der WM-Führende Quartararo startete vom neunten Startplatz. Sein ärgster Verfolger Pecco Bagnaia reihte sich sogar noch hinter ihm ein. Der Ducati-Pilot musste sich mit dem 12. Startplatz zufriedengeben. Der WM-Dritte Aleix Espargaro schaffte eine bessere Ausgangsposition dem dem Stadtplatz 6.
Doch noch bevor das Rennen überhaupt gestartet war, bog Aleix Espargaro in die Box ab. Sein Motorrad hatte Elektronikprobleme und musste gewechselt werden. Der Aprilia-Pilot musste sich ans Ende des Fahrerfeldes einreihen, damit war sein Rennen beendet, bevor es überhaupt begonnen hatte.
Dieses bunt gemischte Grid konnte Jack Miller am besten für sich nutzen. Der Ducati-Pilot setzte sich früh im Rennen an die Spitze des Fahrerfeldes und dominierte nach belieben. Es war beeindruckend, wie Miller fuhr. Alles schien ihm zu gelingen. Jedes Überholmanöver, jeder Bremspunkt war perfekt getroffen. Ob seine Leistung mit dem neuen Front Ride-Height-Devices bei seiner Ducati zu tun hat, ist aktuell reine Spekulation. Was keine Spekulation ist, Jack Miller fuhr ungehindert seinen vierten MotoGP-Sieg ein.
Bei Jack Miller lief es also gut. Das heißt, es musste bei Pecco Bagnaia nicht gut laufen? Ja, genau das heißt es. In der letzten Runde, versuchte Bagnaia ein Überholversuch auf den vor ihm liegenden Fabio Quartararo.Der Ducati-Pilot stürzte. So konnte Quartararo mit seinem 8. Platz die WM-Führung sogar ausbauen. Nun sind es wieder 18 Punkte Rückstand, den der Ducati-Piloten Pecco Bagnaia aufholen muss.
Freud und Leid lagen nah beieinander, in Motegi sogar in der selben Box.
Eure Miss MotoGP