MotoGP Portugal: Achterbahn Portimão

Portimao 2021

Portimão, eine Strecke die vor zwei Jahren noch niemand auf dem Schirm hatte. Eine Strecke, um die der MotoGP Zirkus einen großen Bogen gemacht hat. Der Asphalt war zu schlecht, die Strecke sehr anspruchsvoll­.

Aber 2020 änderte alles. Die Strecke wurde aus der Not heraus aufbereitet und in den Rennkalender aufgenommen. Ein Notnagel, der schnell mit seinem Streckenlayout und dem Speed gefallen hat.

Anspruchsvoll mit Voll-Speed. Das fordert Material und Fahrer. Einige überforderte es. Wir haben an diesem Wochenende viele Stürze gesehen. Die meisten gingen mit Materialschäden gut aus. Andere nicht. Bei dem Sturz im zweiten freien Training, zog sich der LCR-Honda-Pilot Takaaki Nakagami Verletzungen am rechten Schlüsselbein zu. Nakagami startetet am Sonntag trotz Schmerzen von Platz 21 ins Rennen und wurde Zehnter.  Eine überaus beachtliche Leistung trotz großer Schmerzen. Der Platz neben Nakagami blieb in der Startaufstellung leer.  Jorge Martin muss sich nach seinem schlimmen Sturz in FP3 eine Operation an der rechten Hand und am rechten Knöchel unterziehen.

Auch im Rennen forderte die Strecke ihren Tribut. Am Ende erreichten nur 16 Fahrer das Ziel. Strahlender Sieger war der Yamaha Werkspilot Fabio Quartararo. Seine Überlegenheit zeigte der Franzose schon in FP4. Kein anderer Fahrer war so konstant wie er. Quartararo lag nach der ersten Runde zwar nur auf Platz sechs. Mit seinen konstanten Rundenzeiten gelang es dem Yamaha Piloten aber, die Gegner zu überholen. In Runde 9, verdrängte er Rins auf Platz 2 und eroberte den ersten Platz. Diesen gab Quartararo auf bis zum Zielstrich nicht mehr her. Für Yamaha ist es ein besonderer Erfolg, denn die ersten drei Rennen zu gewinnen gelang ihnen zuletzt in der MotoGP Saison 2010. Neben Fabio Quartararo standen Francesco Bagnaia und Joan Mir. Portimão war auch dieses Jahr für die MotoGP eine Reise wert. Aus dem Notnagel ist eine meiner Lieblingsrennstrecken geworden.

Halt, ich habe noch jemanden vergessen. Marc Marquez. Der Honda Werkspilot ist nach seiner fast einjährigen Pause wieder aufs Motorrad gestiegen. Alle Augen waren an diesem Wochenende auf ihn gerichtet. Wie wird er mit der Strecke zurechtkommen? Wird er wieder voll angreifen können?  Die Antwort auf die letzte Frage lautet, jein. Man hat gesehen, das Marquez noch Zeit braucht. Seine Verletzung aus dem letzten Jahr war schwerwiegend. Seine Stärke und sein Vertrauen in die Honda müssen erst zurückkehren. Sein siebenter Platz war ein guter Anfang, aber für die alte Stärke braucht es noch Zeit.

Eure Miss MotoGP

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