
Oder manchmal ist nah zu nah. Heute bei dem MotoGP Rennen in Assen sind die Fahrer auf Tuchfühlung gegangen. In einer neun Mann starken Führungsgruppe gab es in einer Runde so viele Überholmanöver und enge Situationen, wie man es nur aus Moto3 Rennen kennt. Endlich war die MotoGP wieder spannend und atemberaubend. Ich habe mich gar nicht getraut meine Augen vom Bildschirm zu nehmen, um nicht irgendetwas zu verpassen. Man möchte wirklich laut „Endlich“ sagen, denn die letzten Rennen war eher ermüdend. Endlich wieder Spannung. Endlich wieder zahlreiche Überholmanöver und Zweikämpfe. Endlich wieder Fahrer, die durch ihre fahrerische Klasse überzeugen und nicht durch ihre Rücksichtslosigkeit.
Der beste Fahrer nach dem Start war wieder mal Jorge Lorenzo. Der von Platz zehn aus startende Ducati Werkspilot schob sich hart aber trotzdem fair an den in Führung liegenden Marc Marquez vorbei. Marquez ließ ihm eine Runde die Spitzenposition und holte sich diese wieder zurück. Auch die dahinterfahrenden Piloten Rossi, Dovizioso, Rins, Crutchlow, Iannone, Vinales und Zarco nahmen am munteren Positionenwechsel teil. Wie gesagt, es war wie in einem Moto3 Rennen. Sogar mit einem kleinen Schreckmoment: Als Valentino Rossi Jorge Lorenzo etwas zu nah kam und einfach in das Heck der Ducati gekracht ist. Beide Fahrer sind zum Glück sitzen geblieben, aber das war doch etwas zu nah. Es sah kurz so aus, als hätte Lorenzo einen Fehler gemacht, was zur Folge hat, dass Valentino Rossi aufgefahren ist. Ich denke, die Beiden werden es in den nächsten Tagen bestimmt noch zum Thema machen, obwohl das Rennen für beide Fahrer mit leicht beschädigten Motorrädern weiterging. Lief es trotzdem nicht mehr so rund. Lorenzo und Rossi büßten zunehmend mehr Positionen ein. Fahrer wie Alex Rins und Maverick Vinales traten auf den Plan, denn die alten Hasen machten kleine Fehler. In Assen war wirklich für jeden Fan etwas dabei und es ist schön zu sehen, dass auch die zweite Garde mithalten kann.
Was heißt mithalten? Maverick Vinales und Alex Rins sind intelligent gefahren, haben mit ihren Reifen gehaushaltet und ein bisschen von den Fehlern der anderen profitiert. Am Ende haben sie sich belohnt. Der Suzuki Werkspilot, Alex Rins erkämpfte sich Platz zwei und Maverick Vinales wurde verdient Dritter.
Okay ein Yamaha Pilot wird auf einer Yamaha Strecke Dritter – wer hat denn dann gewonnen? Ein Honda Pilot oder sollte ich besser der Honda Pilot sagen? Denn ich glaube ihr wisst alle, wen ich meine. Marc Marquez hat die drei Jahre anhaltende Dominanz von Yamaha auf der Strecke in Assen gebrochen. Márquez hat damit seinen vierten Saisonsieg eingefahren. Schlüsselszene zum Sieg war der Zweikampf von Valentino Rossi und Andrea Dovizioso, in der sich beide fast gegenseitig aus dem Rennen genommen hätten. Marc Marquez war der lachende Dritte und überholte beide WM- Kontrahenten. Damit war der Weg zum Sieg frei.
Ich bin wirklich von dem Rennen in Assen begeistert und freue mich umso mehr auf die nächsten MotoGP Rennen.
Eure Miss MotoGP