
Eins vorweg: Es war um einiges spannender, als das Rennen in Austin. Wie immer starten die Europarennen unter der Sonne Spaniens und wie im letzten Jahr gewann ein Spanier auf einer Honda. Aber der Sieger hieß nicht Dani Pedrosa, sondern Marc Marquez. Der Austin-Sieger hat trotz eines verpatzten Qualifyings und Trainingsstürzen gezeigt, dass er nicht unverdient die WM-Tabelle anführt. Bei Marquez sieht man wirklich, dass er während den Trainingseinheiten am Freitag und Samstag immer die Grenzen austestet. Ein Sturz verdeutlicht Marquez, dass dort seine Grenze ist, an dieser Grenze orientiert er sich während dem Rennen. Er geht bis an die Grenze und lotet sie an jedem Rennwochenende neu aus. Das ist sein Erfolgsrezept und es funktioniert zurzeit sehr gut. Marquez fährt aktuell in einer anderen Liga in der er sich nur selbst schlagen kann.
Bis jetzt haben seine Verfolger noch kein Mittel gefunden, Marquez Einhalt zu gebieten. Und nach dem Rennen ist es auch fraglich, wann sie endlich ein Mittel finden werden. Heute waren seine Verfolger selbst ihre größten Gegner. Gleich drei haben es geschafft sich selber aus dem Rennen zu kegeln. Wer jetzt aber denkt, der Sturz resultiert aus zu gewagten Manövern wie in Argentinien, der irrt. Es war ein Rennunfall, der zwar sehr spektakulär aussah, aber einfach nur eine Verkettung unglücklicher Zufälle war…
Aber von vorn: Marc Marquez konnte sich etwas von seinen Verfolgern Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso und Dani Pedrosa absetzen. Jorge Lorenzo führte die Verfolgergruppe an. Der Mallorquiner zeigt von Beginn an ein starkes Rennen. Lorenzo schien zu alter Form gefunden zu haben. Er hatte einen super Start und konnte sogar Führungskilometer sammeln, bevor Marquez in überholt hatte. Aber Marquez gab nach Rennende zu, dass es nicht leicht war Lorenzo zu überholen. Lorenzo war stark und schnell, genau wie sein Ducati-Teamkollege Dovizioso. Da verwunderte es nicht, dass die beiden in der Verfolgergruppe waren und alles versuchten, um Marquez nicht allzu weit davon fahren zu lassen. Zu den beiden Ducati-Piloten gesellte sich noch Dani Pedrosa. Dem Vorjahressieger ging es nach seiner Verletzung in Argentinien sichtlich besser und er konnte wieder vorne mitfahren.
Lorenzo ließ in Führung liegend der Verfolgergruppe die Tür einen Spalt offen. Dovizioso nutzte die Chance durchzuschlüpfen, ging aber zu weit. Das war die Chance für Lorenzo seine Position zurück zu gewinnen und innen in der Kurve an Dovizioso vorbei zu fahren. Was er leider aber nicht sehen konnte war, dass sich in diesem Augenblick Dani Pedrosa an den beiden Ducati-Piloten vorbei schiebt. Er sah Lorenzo nicht und es kam zu einer Kettenreaktion. Der Zusammenstoß mit Lorenzo führte zu einem Highsider von Pedrosa, daraufhin wurde Lozenzo gegen Dovizioso geschleudert und beide stürzten. Es war ein Rennunfall, an dem niemand eine Schuld trägt. Das sah auch die Rennleitung so. Es war Pech.
Zu den Pechvögeln an diesem Wochenende zählten auch Cal Crutchlow und Aleix Espargaró. Crutchlow ging von der Pole aus ins Rennen und musste seine aussichtsreiche Position schon nach der erste Kurve an Jorge Lorenzo abgeben. Nicht genug, der Brite stützte in Runde acht und schied aus. Aleix Espargaró traf es noch schlimmer. Der Aprilia-Pilot musste zum dritten Mal im vierten Saisonrennen sein Motorrad wegen technischer Probleme abstellen.
Es war ein Rennen der Pechvögel, mit einem glücklichen Sieger, der seine Grenzen kennt. Dann hoffen wir mal alle auf mehr Glück im nächsten Rennen.
Eure Miss MotoGP