MotoGP 2016: Erfahrungsbericht San Marino

MotoGP San Marino 2016

Es hat etwas gedauert, aber ich war in meinem Urlaub nicht untätig. Es wurde nicht nur die Sonne und Meer genossen, sondern auch der Grand Prix von San Marino besucht. Vorab der Grand Prix findet nicht in San Marino statt, sondern in Misano Adriatico auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli. Gut in San Marino, dem Stadtstaat wäre es ja auch ein wenig eng für ein Motorradrennen.

Jeder kennt die Bilder des Grand Prix, wenn die Rossi-Fans die Strecke am Sonntag nach dem Rennen stürmen, um ihrem Helden zu bejubeln. Es ist erstaunlich, wie voll die Tribünen sind und wie vorherrschend die Farbe Gelb ist, vor allem auf der „Brutapella I & II“. Die Leidenschaft der Fans für ihre italienischen Lokalmatadoren ist nicht vergleichbar und sehr legendär. An all diese Bilder habe ich gedacht, als ich zur Strecke gefahren bin. Hier nun meine Erfahrungen zu den einzelnen Punkten.

Tribüne

Ich saß auf der „Brutapella II“ – Für alle Rossi-Fans, diese Tribüne solltet ihr auswählen. Die Verehrung für Rossi, ist schwer in Worte zu fassen. Es ist wie eine Religion und Rossi wird als Gott verehrt. Da die Italiener sehr emotional sind, verwunderte es mich auch nicht, dass gebetet wurde und auch bei der ein oder anderen Dame Tränen geflossen sind. Der Weg zur Tribüne ging entlang an einer hohen Mauer, bis man an seiner Tribüne ankam. Dann wurde man kontrolliert und gelangte zur Tribüne. Leider nur zu seiner Tribüne. Der Bewegungsfreiraum beschränkte sich auf die Tribüne und den Bereich dahinter. Alles andere war abgesperrt und man hat sich wie ein Tier in einem Gatter gefühlt. Bei meiner Tribüne gab es dann noch einen Stand für Fanartikel von Valentino Rossi und einem Stand, wo man sich Essen holen konnte. Mehr leider nicht. Die Vielfalt, welche man von anderen Rennstrecken, wie dem Sachsenring gewohnt war, sucht man hier vergebens. Am Sonntag wurden vom VR46-Fanclub Fahnen verteilt, damit die gesamte Tribüne in Gelb erstrahlt. Eine nette Aktion.

Atmosphäre

Wer den Sachsenring kennt, weiß das es zwei Haupteingänge gibt. Hat man den Eingang mit seinen Kontrollen überwunden, ist man schon mittendrin im Geschehen. Man kann fast die gesamte Strecke umrunden und immer mal wieder an einem Stand zum Essen, Schauen oder Kaufen einkehren. Neben der am Samstag stattfinden Fahrerpräsentation, gibt es über das gesamte Wochenende immer mal Aktionen, wo man Fahrer sehen kann. Es wird für jedem etwas geboten. Den Ankerberg braucht man nicht extra erwähnen, der ist legendär. Wer den Fahrern und Teams noch etwas näherkommen möchte, kann sich ein Fahrerlagerticket/VIP-Ticket kaufen. Der Preis variiert von Grand Prix zu Grand Prix. Am Sachsenring ergibt sich oft die Chance, dass man die VIP-Ticket für eine halbe Stunde/ Stunde leihen kann. So ergibt sich ein Blick hinter die Kulissen, ohne sich in Unkosten zu stürzen. Was am Sachsenring möglich ist, ist in San Marino unmöglich. Der Bewegungsradius ist auf die Tribüne beschränkt. Von der gesamten Strecke, der Stimmung auf den anderen Tribünen, den anderen Ständen und dem Fahrerlager bekommt man nichts mit. Außer am Ende des Rennens, wenn der Streckensturm stattfindet.

Verpflegung /Sauberkeit

Das Essen ließ leider auch zu wünschen übrig. Es war geschmacklich weder gut noch erschwinglich. Mit sechs Euro für ein kleines Sandwich mit einer Scheibe Käse und gegrilltem Gemüse, ist die Schmerzgrenze erreicht. Da der Samstag essenstechnisch unerfreulich war, wurde sich für Sonntag Verpflegung eingepackt. Dies tun im Übrigen auch die italienischen Fans. Was auch nicht so schön war, waren die Toiletten. Sie waren sauber, nur war der Wasserdruck sehr schwach. Zum Ende des Renntages, kamen nur noch Tropfen aus der Leitung. Auch waren viel zu wenige bzw. zu kleine Mülltonen aufgestellt. Die Folge: Überall lag Müll rum. Fast jeder hat seinen Müll liegen lassen. Ohne Worte. Kurzum, es war leider nicht sonderlich schön.

Abreise

Wie erwähnt wird nach dem MotoGP Rennen die Strecke gestürmt. Ich habe mir eine Weile das Spektakel mitangesehen und habe dann selbst diese Möglichkeit der Streckenbegehung genutzt. So konnte man sich endlich etwas umsehen, fernab von der eigenen Tribüne. Nach dem Umsehen folgte das Warten. Denn alle wollten ja nun losfahren. Es war das totale Verkehrschaos. Wer sich am Sonntag über den Verkehr am Sachsenring nach dem Rennen aufregt, sollte mal das Chaos von San Mario erleben. Für nur 24 Kilometer habe ich am Ende 4½ Stunden gebraucht. Es war niemand auf der Straße, der den Verkehr regelt.

Abschließend kann ich sagen, es war ein Erlebnis. Aber keines was ich wiederholen möchte.

Eure Miss MotoGP

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