
“Erst hat man kein Glück, dann kommt noch Pech dazu.” Kaum ein anderes Zitat könnte besser zum Saisonbeginn von Lennox Lehmann passen. Der Saisonauftakt war wirklich mehr als holprig. Mit zwei sturzbedingten Ausfällen in Assen sollte beim zweiten Stopp in Barcelona alles anders werden. Konnte Lennox Lehmann seine Pechsträhne in Barcelona hinter sich lassen und erste WM-Punkte einfahren?
Mit kleinen Lichtblick im Gepäck
Zwei Highsider, null Punkte – Assen war der Inbegriff eines missglückten Saisonauftaktes. Einen Lichtblick aber gab es. Lennox Lehmann gelang es, einen zweiten Startplatz in Assen zu erringen. In der vergangenen Saison war die Superpole Session, die Achillesferse für den KTM Fahrer. Nie sprangen die gewünschten Ergebnisse heraus. Immer musste sich Lennox damit arrangieren und sich während des Rennens durchs Feld kämpfen. Während der Vorbereitung auf die World Supersport 300 Saison 2023 wurde sich explizit auch mit dem Thema Superpole beschäftigt. In Assen konnte man sehen, dass diese Vorbereitung Früchte getragen hat.
Chaotische Superpole Session
Dieses positive Gefühl konnte Lennox mit nach Barcelona nehmen. Doch die Superpole lief ganz anders als normal. Wegen unverantwortlichen Fahrens der WorldSSP300 Fahrer wurde die Session kurz nach dem Beginn mit einer roten Flagge unterbrochen. Die Fahrer versammelten sich zur Besprechung direkt in der Boxengasse. Nach eindringlichen Worten und dem Appell, sich auf eine angemessene Fahrweise zu besinnen, wurde die Session fortgesetzt. Während der gesamten Zeit wurde die Uhr nicht gestoppt. Im Lauftempo ging es zurück zu den Motorrädern, denn es blieben nicht mehr als sieben Minuten auf der Uhr. Sehr wenig Zeit, um die perfekte Zeit einzufahren. Mit nur vier gezeiteten Runden blieb für Lennox Lehmann nur Startplatz 23.
Die Superpole Session zu unterbrechen, war für mich eine gute Herangehensweise, um den jungen Fahrern nochmals ins Gewissen zu reden. Sie brauchten den kurzen Moment der Mahnung. Die Uhr dabei weiterlaufen zu lassen, war aber hochgradig riskant. Auf der einen Seite ermahnt man die WolrdSSP300 Fahrer, achtsam zu fahren, auf der anderen Seite erhöht sich durch die weiterlaufende Uhr der Druck. Die Uhr zu stoppen und damit eine Verzögerung im Zeitplan in Kauf zu nehmen, wäre die in meinen Augen richtige Wahl gewesen. So hätte man auch gezeigt, dass auch die kleinste Klasse einen hohen Stellenwert hat.
Hintere Reihe – ein bekanntes Bild
Lennox Lehmann hat schon oft bewiesen, dass er auch von den hinteren Startplätzen gute Leistungen erzielen konnte. Fahrerisch konnte er immer überzeugen. In Barcelona verließ ihm im ersten Rennen das Glück. Der Freudenberg KTM – Paligo Racing Fahrer erwischte einen fehlerhaften Vorderradreifen. Nachdem dieser sich immer mehr abnutzte, steuerte Lennox Lehmann in der siebten Runde seine KTM zurück zur Box und beendete seinen Arbeitstag. Für das zweite Rennen hieß es, Kopf frei bekommen und sich zurückbesinnen auf seine eigene Stärke. Wie in der vergangenen Saison setzte Lennox Lehmann während des Rennens zur Aufholjagd an. Mit seinem 15. Platz konnte er seinen ersten WM-Punkt einfahren. Barcelona war vielleicht nicht ganz erfolgreich, aber es war der erste Schritt in die richtige Richtung.
Eure Miss MotoGP
Kein guter Saisonstart, aber ich glaube an ihn, es kommen bessere Tage – bis zum SaRi!
Ich glaube am SaRi wird er sich das Selbstverständniss zurrückholen, welches er dann in 4 Wochen für die Weltmeisterschaft braucht. Das wird schon.