
Nach seinem heftigen Highsider im WarmUp von Indonesien und seiner Zwangspause durch die wiedergekehrte Doppelsichtigkeit, kehrte Marc Marquez in Texas an die Rennstrecke zurück. Der Honda Pilot hat in Texas schon sieben Siege eingefahren und galt trotz eines neunten Starplatzes als Favorit. Selbst der Pramac Ducati Teamchef Paolo Campinoti, dessen Pilot, Jorge Martin die Polesposition innehatte, war überzeugt: Man musste mit Marquez rechnen. Ja, man musste mit ihm rechnen aber vielleicht nicht so wie anfangs gedacht.
Der Honda-Werksfahrer verlor schon beim Start seine neunte Position und bog in die erste Kurve als Letzter ein. Es schien als hatte Marc Marquez zu früh die Kupplung kommen lassen, denn er blieb fast auf der Strecke stehen. Keine herausragende Ausgangsposition für den Favoriten des Rennens. In alter Marquez Manier versuchte der Honda-Werksfahrer auf Biegen und Brechen Positionen gut zu machen. Was von außen betrachtet spektakulär aussah, war in vielen Situationen hart am Limit des Motorrades, des fahrerischen Könnens und der Fairness. Tolle Überholmanöver wollen wir alle sehen, aber das gesamte Wochenende schon wirkte es doch oft mit dem Mut der Verzweiflung die Marc Marquez in das ein oder andere Überholmanöver getrieben hat. Sei es seinem fahrerischen Können zu verdanken, dass er das wackelnde Motorrad, während dem Rennen immer wieder halten konnte. Und sei es dem Glück geschuldet, dass er immer die Lücke gefunden hat und nichts passiert ist. Hoffen wir, dass ihm keins von beidem verlässt. Sein Trial and Error-Fahrstil funktioniert immer noch. Aber wenn man über Jahre hinweg immer bis ans Limit und vermehrt auch darüber hinausfährt, kann einen irgendwann mal das Glück verlassen. Es kann böse ausgehen für Marc und auch für die anderen Fahrer. Leider scheint Marquez aus seinen Verletzungen nichts zu lernen. Leider scheint auch sein Umfeld kein Mittel zu finden, um ihn zu bremsen. Heute in Texas ging es für Marc Marquez gut aus. Am Ende überfuhr er als sechster den Zielstrich. Hätte er nicht die Probleme beim Start gehabt, wäre er bestimmt auf dem Podest gestanden.
Nach dem Qualifying belegten erstmals in der MotoGP-Geschichte fünf Ducatis die ersten Startplätze. Ducati dominierte auch überraschend das Rennen. Den Sieg sicherte sich Enea Bastianini. Der Gresini-Fahrer sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg. Hinter ihm setzte sich der Suzuki-Werksfahrer Alex Rins gegen Jack Miller durch.
Nun geht es nach Europa und die Karten werden wieder neu gemischt.
Eure Miss MotoGP