Lennox Lehmann – IDM Schleiz: Halbzeit in der IDM

Oschersleben. Most. Schleizer Dreieck. Sechs von zwölf Rennen sind um. Halbzeit. Zeit kurz durchzuatmen und ein kleines Fazit zu ziehen. Die IDM Saison steht auch im zweiten Jahr unter dem Einfluss der herrschenden Pandemie. Der Saisonstart 2021 musste mehrmals nachhinten verschoben werden. Das erste IDM Supersport 300 Rennen wurde ersatzlos gestrichen. Für Lennox Lehmann begann seine zweite IDM Saison erst im Mai auf der Rennstrecke in Oschersleben.

Nach seinem fulminanten Einstieg in die IDM und Meisterschaftsentscheidung am Grünen Tisch, welche zugunsten von Lennox ausging, waren in Oschersleben alle Augen auf ihn gerichtet. Die Frage nach seinem ersten IDM Sieg schwang das ganze Wochenende mit. Für ein junges Talent ist es nicht einfach mit diesem Druck umzugehen. Lennox musste bei sich bleiben, auf seine Stärke vertrauen und nicht den negativen Stimmen Glauben schenken. Nachdem das erste Rennen in Oschersleben auf dem zweiten Rang endete, belohnte sich Lennox im nachfolgenden Rennen mit einem Sieg. Endlich. Endlich hat er sich für all die Arbeit und das unermüdliche Lernen belohnt. Nun wusste jeder im Fahrerlager, das man auch in diesem Jahr mit Lennox Lehmann rechnen muss und, dass er die Meisterschaft 2020 zurecht eingefahren hat.

Nach Oschersleben wartete Most. Eine Strecke, die Lennox kannte und auf der er schon erfolgreich war. Die zwei Rennen in Most nur als sehenswert zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Lennox stürzte zwar am Samstag während dem ersten Qualifying, fuhr trotzdessen einen sechsten Startplatz für sein Freudenberg Team raus. Von da aus ging es in spektakuläre Rennen. Lennox agierte sehr überlegt. Er legte sich eine Strategie zurecht und hielt sich so aus unnötigen Zweikämpfen raus. Die zwei Rennen in Most endeten mit Photo Finish. Im ersten Rennen hatte Lennox mit nur 0,001 Sekunden das Nachsehen. Er wurde Zweiter. Im nächsten Rennen dreht sich das Blatt und mit 0,017 Sekunden wurde er Erster. Lennox zeigte in Most wie viel er gelernt hatte.

Der zweite Sieg im vierten Rennen. 100 mögliche Punkte. 90 Punkte hat Lennox vor den beiden Rennen in Schleiz eingefahren. Letztes Wochenende ging es an das Schleizer Dreieck. Der älteste Straßenkurs Deutschland. Geschichtsträchtig, risikoreich und eine komplett neue Strecke für Lennox. Mit 31 Punkten Vorsprung, hieß es schnellstmöglich die Strecke und ihre Gegebenheiten lernen und die Konkurrenz weiter auf Abstand halten. Mit den Rennen in Schleiz, kehrte ein kleines Stück Normalität zurück, denn es waren endlich wieder Zuschauer zugelassen. Der Samstag gestaltete sich für Lennox ähnlich wie in Most. Er stürtzte am Samstag und startet am Sonntag von Platz sechs in die Rennen. Aber dieses Mal gab es kein Photo Finish, denn die Rennen liefen ganz anders. Lennox fand sich im ersten Rennen in einer acht Mann starken Verfolgergruppe wieder. Durch die vielen Positionswechsel innerhalb dieser Verfolgergruppe, konnte Lennox’ Teamkollege Geiger einen Vorsprung von 12 Sekunden herausfahren. Das erste Rennen lief so gar nicht nach den Erwartungen von Lennox. Trotz seines dritten Platzes war er nicht zufrieden, er wollte mehr. Er wollte die Fehler im nächsten Rennen nicht mehr machen. Er wollte schlauer fahren und das gelang Lennox. Mit einem Abstand von 2,813 Sekunden fuhr er den zweiten Platz hinter Dirk Geiger ein.

Lennox stand in den vergangenen sechs Rennen jedes Mal auf dem Podest. Er führt die Meisterschaft der IDM Supersport 300 mit 126 Punkten an. Sein Vorsprung beträgt 32 Punkte. Die Saison ist zur Hälfte geschafft und wir haben viel gesehen. Spannende Rennen, einen jungen talentierten Fahrer und eine Entwicklung die meisterlich ist. Wenn es so weitergeht können wir in diesem Jahr noch viel von Lennox Lehmann erwarten und vielleicht gibt es ja noch die ein oder andere Überraschung.

Eure Miss MotoGP

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