
Um als junger Nachwuchsfahrer bestehen zu können reicht nicht immer nur Talent. Talent bringt dich weiter, beschützt dich aber nicht vor Rückschlägen und Misserfolgen. Manchmal reicht eine kleine, unachtsame Berührung aus und dein Traum vom Siegertreppchen ist zerplatzt. Du musst lernen und hart an dir arbeiten, um voran zu kommen. Das heißt auch, dass alles was passiert – egal ob gut oder schlecht – zum Lernprozess dazugehört. So wächst du und lernst Erfolge zu genießen und zu schätzen.
Wenn immer alles leicht ist, der Erfolg einem quasi zufliegt … weiß man diesen dann eigentlich wirklich zu schätzen? Naja…
Natürlich wirst du den Erfolg feiern, aber die Versuchung ist groß sich auf diesem einfach auszuruhen. Wenn du nie gefordert wirst, wieso dann überhaupt noch anstrengen? Wenn du dir aber alles hart erkämpfen musst, es auch mal Rückschläge gibt, wird dein Erfolg süßer schmecken. Zudem wirst du dich auch nie auf deinen Lorbeeren ausruhen. Denn du kennst den steinigen Weg und wirst immer an dir arbeiten um noch besser zu werden.
Das muss Lennox auch gerade erfahren. Er ist fulminant in den ADAC Junior Cup eingestiegen. Nach den ersten Rennen, dachte er der erste Sieg wäre nur noch eine Frage der Zeit. Und ja das ist er bestimmt auch. Aber die Zeit ist gerade noch nicht gekommen. Lennox lernt aktuell viel dazu, auch wenn es schwer ist. Er wird daran wachsen.
Das hat man bei den beiden vergangen Rennen in Brünn und Spielberg gesehen. Beide Rennen fanden im Rahmen der MotoGP statt, so wie es auch schon am Sachsenring der Fall war. In Brünn hatte Lennox mit der Strecke zu kämpfen, mit der er einfach nicht warm werden wollte und mit der Geschwindigkeit der Spitzengruppe, welche davonfuhr. Er kämpfte in einer 4er Gruppe um den fünften Platz und konnte diesen mit einen knappen Vorsprung von 0.146 Sekunden über die Ziellinie bringen.
Danach hieß es erst mal kurz Spaß haben mit dem PrüstelGP-Team und dann auch noch ein bisschen ausruhen. Kraft tanken für das Rennen in Spielberg. Die Strecke kannte Lennox bis dato nur von der Spielkonsole, daher freute er sich besonders auf den neuen Kurs. Leider regnete es und Lennox musste im ersten Qualyfing im Nassen auf die Strecke. Er hatte ein mulmiges Gefühl, konnte sich aber von Runde zu Runde mit den Gegebenheiten anfreunden und seinen Rhythmus finden. In Summe startete Lennox von Platz sechs aus ins Rennen in Spielberg. Wie schon in Brünn konnte Lennox das Tempo der Spitzengruppe nicht mitgehen und fand sich in der Verfolgergruppe wieder. Die Verfolgergruppe verstrickte sich immer wieder in unzähligen Positionswechseln, sodass von Platz vier bis zwölf alles drin gewesen wäre. Lennox errang den siebten Platz.
Ja es waren keine perfekten Rennen, aber es waren Rennwochenenden mit vielen Lektionen und Erfahrungen. All diese muss Lennox machen, um daran zu wachsen und wer weiß schon, wann es Zeit für das Treppchen ganz oben ist.
Ich glaube ja, es wird nicht allzu lange dauern.
Eure Miss MotoGP