Spannung?! Naja…

Ging es nur mir so oder hätte ich mir einen Großteil vom Rennen sparen können? Ich hätte mir eigentlich nur den Start und dann die letzten fünf Runden ansehen brauchen und ich hätte nichts verpasst. Okay, es muss ja nicht immer ein Feuerwerk an Überholmanövern sein. Es müssen auch nicht Wetterkapriolen herrschen, welche das gesamte Fahrerfeld durcheinander würfeln, aber ein bisschen Spannung wäre schon toll gewesen. Mich beschlich fast das Gefühl, ich würde ein Formel1-Rennen schauen 😉

Ihr denkt euch bestimmt gerade: Oh man jetzt übertreibt sie aber…? Ja, vielleicht ein bisschen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das MotoGP Rennen mit wenig Highlights gespickt war. Es war ein normales Rennen ohne außergewöhnliche Vorkommnisse. Mit Ausnahme natürlich vom Kampf um Platz eins. Es war ein Vergnügen zuzusehen. Auch wenn dieses Vergnügen nur von kurzer Dauer war und erst am Schluss aufkam. Dieses Vergnügen bescherten uns die üblichen Verdächtigen. Marc Marquez, Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso. Auch wenn letzterer nicht wirklich eine Rolle spielte. Dovizioso musste sich geschlagen geben und konnte sich in der Schlussphase nicht mehr einbringen. Seine Reifen waren am Ende. Der Ducati-Pilot musste die beiden Spanier ziehen lassen.

Der Ausgang des Rennens und die damit verbundene Spannung lag also in den Händen von Lorenzo und Marquez. Es begann in der 18. Runde. Lorenzo zeigte sich zum ersten Mal und machte klar, dass er in Spielberg den dritten Sieg infolge für Ducati in Österreich einfahren wollte.  Marquez konnte aber kontern und so startete Lorenzo einen zweiten Versuch eine Runde später… und er sollte mit Erfolg gekrönt sein. In Kurve eins scheiterte der Konterversuch noch, der fast zu einem Sturz von beiden Piloten geführt hätte. Dennoch konnte sich Jorge Lorenzo am Ende der Runde durchsetzen. Lorenzo führte und er war nicht gewillt, diese Führung wieder abzugeben. Zu Yamaha-Zeiten hätte er sich einen komfortablen Vorsprung rausgefahren, hätte seine Rundenzeiten wie ein Uhrwerk abgespult und wäre als Sieger nach Hause gefahren. Jetzt auf der Ducati muss Lorenzo kämpfen und es scheint ihm zu gefallen. Mir gefällt es auf jeden Fall, denn es zeigt, dass Lorenzo nicht nur Perfektion kann, sondern auch Zweikämpfe.

Marquez wartete auf Platz zwei liegend ab und seine Chance kam. In Runde 26 machte Lorenzo einen Fehler und der Honda-Pilot schlüpfte durch. Damit war der Kampf um Platz Eins offiziell eröffnet und die Spannung begann. Endlich.

Es folgten mehrere Positionswechsel. Leider nicht in einer Runde, sondern über mehrere Runden verteilt. Natürlich ist jede Strecke anders. Jede Strecke bietet andere Möglichkeiten zu überholen. Die Eine mehr die Andere weniger. Mir persönlich waren es zu wenige Überholmanöver, um in Erinnerung zu bleiben. Es war ein normaler Kampf um Platz Eins. Nicht mehr und nicht weniger.

In der letzten Runde kam es dann zum entscheidenden Überholmanöver.  Jorge Lorenzo nutze seine Ducati-Power und überholt aus dem Windschatten heraus, Marc Marquez auf der Start-Ziel-Graden. Marquez versuchte es zwar nochmal, aber Lorenzo blieb ruhig. Der Mallorquiner Lorenzo gewann verdient den Österreich-GP mit 0.130 Sekunden Vorsprung.

Vielleicht ist Österreich doch eine Ducati-Strecke und vielleicht wird das Rennen in Silverstone wirklich spannend. Ich freu mich drauf!

Eure Miss MotoGP

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