
Wer heute in Barcelona über den Zielstrich gefahren ist, hatte schon gewonnen. Denn alle Fahrer die angekommen sind, haben Punkte eingefahren. Wie immer war das MotoGP Rennen In Katalonien von Stürzen und Ausfällen geprägt. Und das, obwohl die Strecke erneuert wurde. Nach dem schrecklichen Unfall von Luis Salom vor zwei Jahren, wurde die Kurve 13 nicht mehr gefahren. Die Motorradweltmeisterschaft ist auf das Fomel1 Layout ausgewichen. Für die Fahrer war es eine Umstellung, wo sie sich nie wohlfühlten. Zudem wurde die Strecke durch die Formel 1 Boliden so beansprucht, dass immer mehr Bodenwellen entstanden.
Deshalb wurde dieses Jahr die Strecke neu asphaltiert und die Kurve 13 wieder ins Streckenlayout aufgenommen, aber nicht ohne diese zu ändern. Eine große Tribüne wurde entfernt. Der asphaltierte Auslauf wurde zu einem Kiesbett umgewandelt, welche 20 Meter länger ist. Dieser Veränderungen waren für die Motorradweltmeisterschaft dringend notwendig, auch wenn es für die Formel1 nicht zuträglich ist. Es sind zwei unterschiedliche Weltmeisterschaften mit unterschiedlichen Anforderungen an die Streckenbedingungen, dem Layout und den Auslaufzonen, welche alle erfüllt werden müssen oder wenigstens miteinander vereinbart werden. Ich finde, dass den Anforderungen nachgegangen werden muss, wo am meisten passieren kann. Wenn ein Formel1 Auto zu tief ins Kiesbett fährt, bleibt es stecken und der Fahrer ist raus. Wenn ein Motorradfahrer in einer Kurve stürzt mit einer zu kurzen asphaltierten Auslaufzone mit nur einer Airfence, verletzt er sich oder schlimmeres. Es hat ein Umdenken stattgefunden und es war eine gute Entscheidung, auch wenn es für Salom zu spät ist.
Die MotoGP Fahrer haben sich auf der Strecke sichtlich wohl gefühlt, auch wenn nicht alle angekommen sind. Gewonnen hat Jorge Lorenzo. Bei Lorenzo sieht man wie wichtig ein freier Kopf und eine sichere Zukunft sein kann. Seit letzter Woche steht fest, dass Jorge Lorenzo nächstes Jahr an der Seite von Marc Marquez im Repsol Honda Team fahren wird. Es hat ihn sichtlich befreit, denn seit Mugello sehen wir einen anderen, den alten Jorge Lorenzo. Der Fahrer, welcher seine Rundenzeit wie ein Uhrwerk abspult. Vielleicht ist es die sichere Zukunft, vielleicht der Wille es jetzt allen zu zeigen, vielleicht aber auch der neue Auspuff und die Fußraste. Oder es ist einfach eine Kombination aus allem. Jorge Lorenzo beweist es gerade allen und überrascht damit auch alle. Wenn er in Assen genauso auftrumpft, wird er in der WM ein Wörtchen mitreden können. Aktuell konnte ihm auch der WM Führende Marc Marquez nichts entgegensetzen. Marquez hatte das Nachsehen und wurde Zweiter. Als Drittplatzierter überfuhr Yamaha Werksfahrer Valentino Rossi die Ziellinie. Damit wartet Yamaha seit einem Jahr auf einen Sieg von einem Werksfahrer. Der letzte Sieg war im vergangenen Jahr in Assen. Mal sehen, ob Rossi es dieses Jahr in Assen auch wieder schafft.
Nach Assen folgt der Sachsenring und dann geht es erstmal in die wohlverdiente Sommerpause. Eigentlich wurden in dieser immer die Verträge für das nächste Jahr verhandelt. Dieses Jahr sind alle Werksplatze schon besetzt und die Silly Saison ist jetzt schon wieder vorbei. Es war ein großes Stühlerücken mit einigen Überraschungen.
Jetzt müssen die Fahrer auf der Strecke überraschen.
Eure Miss MotoGP