
Oder um es mit den Worten von Valentino Rossi kurz nach der Ankunft im Parc Ferme zu sagen: „[…]man muss dümmer als die Anderen sein“. Das genau beschreibt das MotoGP Rennen von Australien. Sollte diese Aussage das tun? Ich finde nein. Ja ich sehe wie jeder andere MotoGP Zuschauer sehr gerne spannende Zweikämpfe und harte Manöver, aber ich habe schon früher geschrieben, dass dem Gegner Platz zum Leben bleiben muss. Zum Überleben.
Ausgangspunkt bei dem Grand Prix von Australien war immer Johann Zarco. Zarco hat schon bei früheren Rennen gezeigt, dass er sehr harte Überholmanöver fährt. Der Franzose kennt während dem Rennen weder Freund noch Feind. Natürlich gibt es auch andere Fahrer die etwas härtere Angriffe fahren, wie Andrea Iannone, Jack Miller, Marc Marquez oder auch ein Altmeister wie Valentino Rossi. Sie alle werden dafür gefeiert und geliebt. In vielen Rückblicken werden manche Zweikämpfe und Überholmmanöver immer noch als Aushängeschild der MotoGP bezeichnet. Zarco aber fiel mit viel fragwürdigeren Manövern auf. So auch bei diesem Rennen. Die Spuren seiner sehr gewagten Manöver konnte man im Parc Ferme deutlich sehen. Der Höcker der Repsol Honda von Marc Marquez wies deutliche Spuren nach dem missglückten Überholversuch von Johann Zarco aus der vierten Runde auf. Auch die Leberkombi von Valentino Rossi hatte deutliche schwarze Markierungen an der linken Seite. Auch diese stammten von Johan Zarco´s Motorradreifen.
Wie schon gesagt ich habe nichts gegen Zweikämpfe und Überholmanöver auch der etwas härteren Sorte. Durch Zarco aber, werden auch die anderen Fahrer leichtsinniger. Oder vielleicht auch etwas dümmer? Ich finde den Satz von Valentino Rossi wirklich sehr treffend, denn man konnte im Verlauf des Rennens immer mehr sehen, wie sehr die Fahrer der Führungsgruppe den Sieg wollten. Sie kämpften mit dem Messer zwischen den Zähnen und riskierten dabei sehr viel. So viele gefährliche und unüberlegte Manöver kenne ich eigentlich nur aus der Moto3. Die Fahrer dort sind jung, unerfahren und leichtsinnig – das erwarte ich aber nicht von einem erfahrenen MotoGP Fahrer. Darum finde ich die Aktionen von Johann Zarco so gefährlich, sie verleiten die Anderen. Getreu dem Motto: Wie du mir, so ich dir.
Vor sechs Jahren gab es schon viele Diskussionen über riskante Überholmanöver von einem Fahrer. Viele haben sich beschwert, sowohl Fahrer, Offizielle als auch die Medien. Die Rechnung hat der Fahrer schmerzlich selbst bezahlt. Morgen ist sein sechster Todestag. Die die das Unglück miterlebt haben, haben daraus gelernt. Schien es. Denn mir fehlt der erhobene Zeigefinger. Der gut gemeinte Rat, doch nicht sein Leben und das der Anderen so zu riskieren. Irgendwie scheint es vergessen.
Es darf aber nicht vergessen sein. Die Dummheit oder der unbändige Wille zu Siegen, sollte niemals über die Rennintelligenz und dem fahrerischen Können siegen. Denkt am Marco Simoncelli.
Eure Miss MotoGP