Ein Ende als Anfang

Im April startete Lennox in ein neues Abenteuer namens ADAC Junior Cup powered by KTM. In Assen hat die Saison begonnen und hier sollte sie auch enden. Sein Ziel für das letzte Rennen: In die Top 5 der Gesamtwertung kommen. Ein durchaus realistisches Ziel, denn der Abstand den es aufzuholen galt betrug nur fünf Punkte.

Die letzten beiden Rennen fanden dieses Jahr im Rahmen der British Superbikes statt. Der erste Qualifikationslauf am Freitagnachmittag stand trotz Lennox‘ großem Vorhaben, oder vielleicht eben deswegen, nicht im Zeichen des Erfolgs. Er lag mit knapp drei Sekunden hinter seiner eigenen Zeit vom April. Das heißt für Lennox nur Platz neun, Fehleranalyse und Streckenbegehung.

Die Fehleranalyse erwies sich als erfolgreich, denn Lennox konnte seine Zeiten um über 2 Sekunden verbessern. Leider waren auch die anderen Fahrer nicht untätig und verbesserten ebenfalls ihre Zeiten, sodass Lennox seinen Startplatz nur um einen Platz auf die acht verbesserte.

Lennox hat sich am Anfang des Rennwochenendes in Assen etwas vorgenommen und das galt es nun am Sonntag umzusetzen. Voll motiviert ging es also los. Leider hat der Technik niemand vom großen Plan erzählt – gleich nach dem Start verabschiedete sich die Kupplung an der KTM von Lennox. Das war zwar ein Rückschlag, aufgeben war aber keine Option, auch wenn es ab dem Moment nur noch ein Kampf mit stumpfen Waffen war. Sein Wille und Ehrgeiz war so stark, dass trotz seines technischen Defekts immer noch ein neunter Platz raussprang.

Pünktlich zum nächsten und letzten Rennen war die Kupplung ausgetauscht und die Waffen geschärft. Ins Rennen ging es dann von Platz zwölf, basierend auf der Regelung der BSB, nach der die schnellste Rundenzeit aus dem ersten Rennen Grundlage für die Startaufstellung des zweiten Rennens ist. Kein aussichtsreicher Startplatz, aber Lennox war für eine Überraschung gut…

Er wollte es sich selbst beweisen und war bis in die Haarspitzen motoviert. Schnell fand sich Lennox in der Führungsgruppe von zwölf Fahrern wieder, welche alle dasselbe Ziel hatten – das Podium. Nach unzähligen Zweikämpfen und ständigen Positionswechseln bis zur letzten Runde konnte sich Lennox über den wohlverdienten zweiten Platz freuen. Damit gelang ihm die ganz persönliche Sensation: Der Sprung in die Top 5. Lennox wurde Vierter in seiner ersten Saison im ADAC Junior Cup powered by KTM, eine reife Leistung!

Eine spannende Saison ist in Assen für Lennox also zu Ende gegangen. Eine Saison in der er viel lernen konnte. Er ist an Misserfolgen gewachsen, wie bei dem unverschuldeten Sturz am Sachsenring. Er hat seine Unsicherheit ein Regenrennen zu bestreiten in Oschersleben überwunden. Durch die vielen Windschattenschlachten wuchs seine Übersicht und Ruhe, sodass er sich in Assen mit einem zweiten Platz belohnen konnte. Überhaupt war diese Saison ein Neubeginn, denn Lennox kam aus der Minibike-Serie. Seine neue KTM ist um einiges größer, schneller und schwerer und er lernte sie zu handeln. Er fuhr Podiumsplätze ein, fuhr Rennen auf ungekannten Strecken und lernte. Dass er Talent hat, muss ich nicht extra erwähnen, denn man sieht es. Das ist nicht nur mir ausgefallen. Ich bin sehr dankbar, dass ich Lennox begleiten konnte und ich freue mich auf die nächste Saison mit ihm. Ich glaube wir werden alle noch viel von ihm hören.

Eure Miss MotoGP

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