
Im 3000. Rennen der Königsklasse gewann Dani Pedrosa mit einem Start-Ziel-Sieg. Es ist sein erster Sieg seit Misano 2016 und es war ein verdienter Sieg. Pedrosa ist von Anfang an vorne weg gefahren, hat die etwas andere Reifenwahl gegenüber Marc Marquez genutzt und konnte sich kontinuierlich einen Vorsprung rausfahren. Pedrosas erster Platz war zu keiner Zeit des Rennens gefährdet. Im Gegensatz zu Marc Marquez. Der musste sich mit den heran stürmenden Zarco auseinandersetzen. Der Franzose scheint seit seinen ersten Führungskilometern in Katar Blut geleckt zu haben. Aber leider reicht in der MotoGP nicht nur der Wille, es bedarf auch Geduld. Denn die MotoGP verzeiht nicht den kleinsten Fehler. Zarco konnte sich zwar den 2. Platz gegen Marc Marquez erkämpfen, aber er konnte ihn nicht halten. Am Ende musse sich Zarco mit Rang 4 zufrieden geben. Er war damit aber der beste Privatfahrer. Die Saison ist noch jung, er hat also noch Zeit Konstanz zu zeigen – sein Talent hat er ja schon unter Beweis gestellt. Marquez wurde Zweiter, aber nun zur großen Überraschung…
Jorge Lorenzo ist tatsächlich Dritter geworden! Ja richtig gelesen. Jorge Lorenzo.
Lorenzo hat es geschafft im vierten Rennen für Ducati ein Podestplatz einzufahren. Er hat seine Qualität damit nicht nur seinen Kritikern bewiesen, sondern ich glaube auch sich selbst. Er kann mit Ducati erfolgreich sein. Auch wenn er am Donnerstag nicht müde wurde zu betonen, dass Jerez keine Ducati Strecke ist, hat man seine Erleichterung gesehen. Er hat den dritten Platz wie einen Sieg gefeiert. Ich glaube auch, dass er es genossen hat seinen Yamaha Nachfolger Maverick Vinales und seinen früheren Teamkollegen Valentino Rossi zu überholen. Er hat ja schon am Donnerstag betont, dass er sich noch nie so wohl gefühlt hat wie bei Ducati. Und ich finde man sieht es ihm an. Er wirkt trotz des Drucks gelöster und entspannter als je zuvor. Vielleicht sehen wir nun einen anderen Lorenzo. Einen den man sympathisch finden kann.
Einen Aufreger verursachte Alvaro Bautista. Er schoss in Kurve 1 Jack Miller ab. Am Anfang wusste man nicht, wer den Unfall verursacht hat, aber Miller machte deutlich klar wer Schuld war. Er schubste Bautista und trat gegen das Motorrad. Diese Tätlichkeit bracht ihm eine 1.000 € Strafe ein. Auch wenn man die Emotion verstehen kann, ist es kein sportliches Verhalten. Miller ist danach noch mal in die Box von Bautista gegangen, aber nicht um sich zu entschuldigen. Er wollte diskutieren. Es gab am Ende zwar einen Handshake, aber das Thema ist bestimmt noch nicht beendet.
Ein Stolperstein schien auch Kurve 11 zu sein. Das ganze Wochenende ist in dieser Kurve niemand gestürzt und heute gleich 3. Es hat Cal Crutchlow und Pol Espargaró sogar kurz nacheinander erwischt. Auch in Kurve 11 gestürzt ist Andrea Iannone. Die Reifen, der Wind und die Temperatur schien das Problem gewesen zu sein.
Apropos Reifenprobleme, dies schien auch das Problem von Valentino Rossi zu sein. Der WM-Leader verlor immer mehr an Boden und konnte mit der Verfolgergruppe von Dani Pedrosa nicht mehr mithalten. Valentino Rossi ließ sogar Alex Espargaro ziehen, als er ihn überholte. Rossi verbremste sich in einer Kurve und Espargaro konnte durchschlüpfen. Aber man hat an der Körperhaltung von Rossi gesehen, dass er auf Schadensbegrenzung aus ist und so Espargaro gewähren ließ. Er konnte seine WM-Führung behaupten und das wird für ihn viel bedeutet haben. Man hat in den letzten Jahren gesehen, dass es auf jeden WM-Punkt ankommt. Da ist es wichtiger die Punkte von einen 10. Platz mitzunehmen, als einen Ausfall zu riskieren. Er hat es verwaltet, vielleicht wird es sich später in der Saison noch auszahlen.