Und was bleibt vom Wochenende – Der Verrückte von der Insel am Telefon hat gewonnen

Hätte ich heute schon während dem Rennen geschrieben, hatten meine Überschriften wie folgt gelautet: „Absolute Dominanz der Roten“, „Yamaha geht unter“, „ Lorenzo kann nicht Regenrennen“…

Es sah am Anfang alles so einfach aus und nun gewinnt verdient Cal Crutchlow. Der Mann hat Eier gezeigt, sich für nur eine harte Reifenmischung entschieden und nicht wie die anderen eine Mischung von Hart und Soft. Auch eine komplett weiche Mischung konnte nur einer im Fahrerfeld richtig nutzen, und das war Marc Marquez. Der Polesetter konnte seine Position nicht lange halten, aber er konnte mit den starken Ducatis von Andrea Iannone und Andrea Dovizioso mithalten. Ganz anders gestaltete es sich bei Jorge Lorenzo. Der Yamaha Pilot startet von Platz 2 ins Rennen in Brünn und wurde nach dem Start immer weiter durchgereicht. Ich kann es mir überhaupt nicht erklären, dass er mit Regenrennen überhaupt nicht zurecht kommt. Er war im hinteren Bereich des Fahrerfeldes, immer zwischen dem 10.-15. Platz. Als endlich seine Rundenzeiten besser wurden und er auf Platz 10 lag, entschied er sich die Box anzufahren und auf Slickreifen zu wechseln. Ein großer Fehler, den er in ein paar Runden später wieder korrigierte. Ich habe den Wechsel nicht verstanden und seine Boxencrew auch nicht, denn die haben ihn während dem Wechsel stark davon abgeraten. Zurecht, denn zu dem Zeitpunkt als Jorge Lorenzo in die Box zum Bikewechsel kam, kam auch Bradley Smith in die Box um von dem Slick bereiften Bike wieder auf sein Regenbike zurück zu wechseln. Am Ende des Rennen überquerte Lorenzo die Ziellinie als 17, mit einer Runde Rückstand. Ohne Worte. Auch eine Aktion zum Aufregen war das Verhalten von Andrea Dovizioso. Auf Platz 3 liegend löste sich sein Hinterreifen in seine Bestandteile auf. Sichtlich verärgert und enttäuscht fuhr er die Box an, aber anstelle sich gleich auf sein Ersatzmotorrad zu setzen und wenigstens trotz Intermediates noch alles zu versuchen, diskutierte er wild mit seinen Mechanikern. Unverständlich, denn schließlich trocknete die Strecke schon an einigen Stellen ab. Man konnte trotz seines Helms sehen, was er für ein Gesicht zog. Nach endlos wirkender Minuten bequemte er sich zu seinem Ersatzmotorrad und fuhr wieder raus. Ganz ehrlich, er hat ja eigentlich nur einen Job und zwar Motorradfahren. Sein Verhalten und seinen Körperhaltung war komplette Arbeitsverweigerung und Selbstaufgabe. Sehr enttäuschend und auch ärgerlich.
Aber nun genug gemeckert und mal etwas sehr erfreuliches – Valentino Rossi. Der Altmeister wurde zum waschechten Taktierer. Er wechselte kurz vor dem Beginn des Rennens noch von Doppel-Soft, auf vorne soft und hinten hart. Eine gute Entscheidung wie sich späte zeigen sollte. Rossi startet von Platz 6 ins Rennen, wurde aber leider nach gutem Start nach hinten durchgereicht. Er war zwischenzeitlich sogar nur zwölfter. Aber er zog seinen Rhythmus durch und konnte so seine Reifen schonen. Er hat die Anderen einfach mal machen lassen, sodass sich die Reifen der Führenden zum Ende hin immer mehr aufbrauchten. Da schlug die Stunde von Valentino Rossi! Er konnte schneller als die vor ihm liegenden Fahrer fahren und wurde am Ende verdienter Zweiter. Weltklasse.
So, und nun zum freudigsten Ereignis des Rennsonntags – der Sieg von Cal Crutchlow. Es war ein verdienter Sieg. Am Sachsenring ist es ihm ja noch nicht vergönnt gewesen, aber nun konnte er seinen ersten Saisonsieg einfahren. Dieser Sieg, war auch der erste Sieg für das LCR Honda Team von Lucio Cecchinello. Man hat bei seiner Aufholjagd trotz des Helms seine „crazy eyes“ und seinen Siegeswillen sehen können.
Die schönste Szene für mich war als Cal Crutchlow im Parc Ferme mit seiner Frau Lucy telefonierte. Wirklich schön, und auch, dass Jack Miller die Siegerehrung mit Lucy Facetimete.
Fazit des Rennes: Unterschätze nie einen entschlossenen Engländer und: Family First.

 

Bis zum nächsten Mal.
Eure MissMotoGP

 

Position
Fahrer
Team
Rückstand
1
Cal Crutchlow
LCR Honda
2
Valentino Rossi
Movistar Yamaha MotoGP
+ 7.298
3
Marc Marquez
Repsol Honda Team
+ 9.587
4
Loris Baz
Avintia Racing
+ 12.558
5
Hector Barbera
Avintia Racing
+ 13.093
6
Eugene Laverty
Pull & Bear Aspar Team
+ 13.812
7
Danilo Petrucci
Pramac Racing
+ 23.414
8
Andrea Iannone
Ducati Team
+ 24.562
9
Maverick Vinales
Team Suzuki MotoGP
+ 24.581
10
Esteve Rabat
Estrella Galicia 0,0 Marc VDS
+ 37.131
11
Yonny Hernandez
Pull & Bear Aspar Team
+ 39.911
12
Daniel Pedrosa
Repsol Honda Team
+ 41.097
13
Pol Espargaró
Monster Yamaha Tech 3
+ 43.202
14
Stefan Bradl
Aprilia Racing Team Gresini
+ 45.687
15
Scott Redding
Pramac Racing
+ 1:02.201
16
Alvaro Bautista
Aprilia Racing Team Gresini
+ 1:18.841
17
Jorge Lorenzo
Movistar Yamaha MotoGP
+ 1 Runde

 

Nicht klassifiziert

Fahrer
Hersteller
Aleix Espargaró
Team Suzuki MotoGP
Andrea Dovizioso
Ducati Team
Bradley Smith
Monster Yamaha Tech 3

 

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