Tief in Sachsen steht ein Ring

Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht wirklich was ich schreiben soll. Ein toller Einstieg für einen neuen Blogbeitrag, oder? Ich weiß es nicht so richtig, da eine Woche seit dem Sachsenring vergangen ist. Das Renngeschehen muss ich euch ja nicht schildern, wenn ihr es nicht live gesehen habt, dann bestimmt in einer Zusammenfassung oder ihr habt es schon auf den anderen bekannten Portalen nachgelesen. Also was bleibt mir da noch?

Vielleicht kann ich euch erzählen, dass schon am Samstag der Rückgang bei den Zuschauerzahlen deutlich sichtbar war. Erfahrungsgemäß ist es Samstag immer etwas ruhiger am Sachsenring und am Sonntag platzt der Ring dann aus allen Nähten. So war es bis jetzt immer. Aber was am Samstag nur eine Vorahnung war, hat sich dann am Sonntag deutlich gezeigt. So leere Tribünen, so wenig belegte Stehplätze und so leere Verkaufsstände habe ich am Sachsenring noch nicht gesehen und auch absolut nicht erwartet. Laut offiziellen Aussagen lag es am Wetter und daran, dass der Sachsring-Termin wegen der Formel1 verschoben werden musste. Wirklich? Das soll die Erklärung für über 50.000 weniger Zuschauer sein? Nein, das glaube ich nicht. Dieses Jahr war mein 10. Jahr am Sachsenring und es hat fast immer geregnet. Mal mehr, mal weniger. Aber Regen war immer dabei, nur im ersten Jahr nicht, da hatte es über 30 Grad. Die Änderung im Rennkalender und, dass der Sachsenring deshalb zwei Wochen eher stattgefunden haben, ist auch nicht wirklich der Grund. Es gibt jedes Jahr Änderungen im Kalender und jedes Jahr verschiebt sich der Sachsenring. Das passiert immer im Dezember. Da hat jeder Zuschauer noch genug Zeit, falls er seinen Urlaub schon eingereicht hat, diesen noch zu ändern und wenn man Fan ist, fährt man trotzdem.

Meiner Meinung nach liegt es hauptsächlich an gestiegenen Ticketpreisen. Vor 10 Jahren hat mich ein Tribünenticket knappe 80 Euro gekostet, dieses Jahr waren es rund 145 Euro. Das ist fast das Doppelte. Natürlich erhöhen sich auch die Ausgaben für den Betreiber. Aber ganz ehrlich viele Ausgaben, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen bzw. kann ich nicht verstehen wie man so unwirtschaftlich agieren kann. Das man jedes Jahr die Tribünen neu aufbauen muss, das mehrere Tribünen auf Privatgrundstücken stehen, die Einnahmen nicht wenigstens zu einem Teil an den Veranstalter gehen und auch der Veranstalter keinen Cent von den Einahmen vom Ankerberg sieht, ist für mich unverständlich. Da muss man doch mal Nachverhandeln, oder? Denn ohne dem MotoGP Rennen gäb es keine Tribünen und keinen Ankerberg. Da sollte jeder der von der Veranstaltung profitiert auch etwas von seinem Gewinn an den Veranstalter abgeben. Das sagt einem doch der logische Menschenverstand. Auch sagt einem dieser, dass die Erhöhung der Eintrittspreise um 30 Prozent  die Fans verprellt. Wenn es so weitergeht, dann ist dies der Beginn der Abwärtsspirale, dann wird es die MotoGP am Sachsenring nicht mehr geben. Dann zieht die Dorna an den Nürburgring. Das wäre nicht nur Schade für die Region, sondern auch für die Stimmung. Wenn man am Sonntag nach dem Rennen den Heimweg antritt und in jedem Dorf, welches man durchquert das halbe Dorf an der Straße mit Plakaten steht und die Fans verabschiedet, dann ist das wirklich schön.  Ich würde es schade finden, denn ich fahre seit 7 Jahren  immer in die gleiche Ferienwohnung in einem kleinen Dorf in Thüringen, wo man alles kennt und wo die Menschen so freundlich sind. Es ist wie Verwandte treffen und so ist auch die Stimmung am Sachsenring, die MotoGP Familie trifft sich. Ich hoffe die Veranstalter vom Sachsenring haben den Warnschuss vernommen und ändern etwas, aber bitte keine erneute Erhöhung der Ticketpreise.  Die Stimmung ist gut. Das MotoGP Rennen muss besser vermarktet werden. Es muss mehr Werbung geben und zwar über die Grenzen von Sachsen und der MotoGP Gemeinschaft hinaus. Die Werbung für das Sachsenring Rennen sollte gespickt mit Bildern sein, welche starke Emotionen schaffen und diese Emotionen entstehen bei jeden Rennen. Man sollte also genug Bilder haben. Es ist ein Event und als das sollte es verkauft werden. Mit Jonas Folger in der MotoGP gibt es ein gutes Zugpferd und auch die anderen deutschen Fahrer können dem Sachsenring helfen. Wieso die Jungs nicht besser in Szene setzen? Seit langem haben wir endlich mal wieder genug deutsche Fahrer auf internationaler Bühne mit so viel Talent. Jonas Folger hat am Sonntag begeistert, er hat nicht nur Führungskilometer gemacht, sondern aufgezeigt wie gut er ist. Ich kann mich noch an ganz andere Zeiten erinnern, wo Jonas Folger ein Motorrad hatte, was ständig kaputt ging, wo der Frust immer größer wurde. Folger hat es überstanden und nun kann er anfangen die Früchte für seinen Durchhaltewillen zu ernten. Ich denke, dass wir von Jonas Folger in den nächsten Jahren noch viel hören werden.

Man kann natürlich neben den deutschen Fahrern auch noch das Zugpferd schlecht hin für sich nutzen. Valentino Rossi. Er hat am Sachsenring verkündet, dass er sich vorstellen kann noch über 2018 hinaus Rennen zu fahren. Also 2 Jahre wird uns Valentino Rossi bestimmt noch erhalten bleiben. Der Anteil an Gelben ist in den Jahren immer mehr geworden. Mittlerweile tragen von 10 MotoGP Fans am Sachsenring 8 Fans gelb. Also wieso ihn nicht nutzen. Er zieht die Leute und verkauft Unmengen an Merchandise. Der Veranstalter muss jetzt reagieren und Gegenmaßnahmen ergreifen und sich nicht angegriffen fühlen, wenn man Kritik übt.

Dafür, dass ich nicht wusste was ich schreiben sollte, habe ich verdammt viel geschrieben. Was ich aber noch kurz aufschreiben wollte, sind ein paar Tips für den Sachsenring.

Tipps für den Sachsenring bei jedem Wetter

  • Ein Regencape, welches man über die Knie ziehen kann, ist vom Vorteil. Es haben sich Fahrradregencapes von Rossmann bewährt, aber auch die Regencapes von H&M sind gut. Von den Regencapes für einen Euro aus den einschlägigen Onlineshops rate ich euch ab. Denn diese sind nicht besonders strapazierfähig und gehen schnell kaputt.
  • Der Regenschirm sollte auf jeden Fall zu Hause bleiben, außer ihr sitzt ganz oben auf der Tribüne oder ihr findet es schön, wenn die Leute hinter euch, euch hassen.
  • Ganz wichtig sind auch Gummistiefel. Diese sind nicht nur wichtig für die Ankerberg-Camper, sondern auch für die hinteren Tribünenzuschauer und Stehplatzinhaber. Nicht überall ist Asphalt und der Boden befestigt. Bei Regen ist es an diesen Stellen schnell matschig, da können Gummistiefel helfen. Ich nehme diese immer mit und habe sie mit Ausnahme von ersten Jahr immer benötigt.
  • Das Gegenprogramm ist da natürlich die Sonnencreme. Wenn ihr nicht gerade auf verbrannte Haut steht, dann cremt euch ein. Denn es ist ja immerhin Sommer.
  • Ach und auch wenn die gelben VR46 Sachen sehr schön sind, beim Tragen muss man mit einer Invasion von ganz vielen kleinen schwarzen Käfern rechnen. Ihr solltet beim Tragen also nicht zimperlich sein oder ihr kauft die dunkleren VR46 Sachen.
  • Ein persönliches Anliegen von mir, nehmt euren Müll mit. Es stehen wirklich an jeder Ecke Mülltonnen. Nutzt diese!
  • Am Samstag direkt nach dem letzten Qualifying finden überall Autogrammstunden statt. Am Besten informiert ihr euch rechtzeitig wer wann wo ist.
  • Bei der Fahrerpräsentation am Samstag heißt es: Frühes Erscheinen sichert gute Plätze. Also früh hingehen, dann steht man vorn und kann gute Bilder machen.

 

Falls mir noch mehr Tipps einfallen, erweitere ich die Liste natürlich. Ach einer fällt mir noch ein: Kamera nicht vergessen, wenn ihr gute Bilder machen wollt. Ich habe sie leider vergessen, aber die liebe Jasmin hat mir ausgeholfen und mir ihre Bilder zur Verfügung gestellt. Die Bilder vom Sachsenring sind alle von  Jasmin Buß von Mine-Vivid Pictures. Danke nochmal 🙂

So das war es jetzt aber von mir. Bis nach der Sommerpause.

Eure Miss MotoGP

 

Ein Kommentar zu „Tief in Sachsen steht ein Ring

  1. Hallo K&J,
    dieser ganze Kommerz treibt die Eintrittspreise die Eintrittspreise dermaßen in die Höhe, dass sich das immer weniger Leute leisten können. Stellt sich nur die Frage, wo die ganze Kohle bleibt.
    LG und immer am Ball bleiben!!
    Jürgen aus Loy (PJP)

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