Alle Macht der Jugend

Oder um es mit den Worten von Herbert Grönemeyer zu sagen: „Kinder an die Macht“ 😉 . Der Rookie Johan Zarco konnte auch in seinem Heimrennen überzeugen und schaffte es auf Platz Zwei und Ex-Rookie und Yamaha-Neuling Maverick Vinales gewann den Grand Prix von Frankreich. Aber ganz von vorne….

… Zarco stand unter enormem Druck. Erwarteten doch alle französischen Fans einen Podestplatz. Sogar die Zeitungen Frankreichs titelten so. Der MotoGP-Neuling kam also mit einer großen Last nach Le Mans. Aber man merkte es ihm nicht an. In all seinen Interviews, ob vor oder auch nach dem Rennen wirkte er so, als würde er schon Jahre in der MotoGP fahren und zum wiederholten Male um die WM mitfahren. Dabei ist es doch erst seine erste Saison, also was macht ihn so gelassen? Vielleicht, ist es ja das Team von Herve Poncharal das Zarco so viel Selbstvertrauen und Besonnenheit gibt. Poncharal ist auf jeden Fall ein guter Lehrer und fairer Sportsmann. Bedauerte er nach dem Rennen doch den Ausfall von Rossi und gab zu, dass er auch mit einem Dritten Platz für Zarco zufrieden gewesen wäre. Sowas nenne ich mal Größe. Auch Jonas Folger profitiert von Zarco und Poncharal. Herve gibt ihm die Ruhe zu wachsen und Zarco spornt ihn an härter zu arbeiten. Hätte man Folger im letzten Jahr gesagt, das er im fünften MotoGP Rennen als Siebenter ins Ziel kommt, hätte er es wahrscheinlich nicht geglaubt. Eine wirklich tolle Leistung. Das Tech3 Yamaha Team scheint zu funktionieren.

Es drängt sich jetzt aber die Frage auf: Was ist mit Rossi? Er ist wie schon erwähnt ausgefallen. Aber nicht irgendwie durch einen Unfall oder schon Mitte des Rennens.
Nein, er ist in der letzten Runde 300 Meter vor der Ziellinie selbstverschuldet gestürzt. Und es war ein komischer Sturz. Es war wie in Assen im letzten Jahr. Rossis unbedingter Wille zu siegen, hat ihn in einen Fehler getrieben. Eigentlich ist er doch der Spezialist wenn es darum geht den Gegner in einen Fehler zu treiben. Diesmal war er selbst sein eigener Gegner. Die Verzweiflung und den Frust über seinen eigenen Fehler konnte man in seinen Augen sehen, als er vergeblich versuchte sein Motorrad in Gang zu bekommen. Alles schieben half nichts. Rossi musste 300 Meter vor dem Ziel aufgeben. Damit verlor er nicht nur den sicheren Platz Zwei, sondern auch seine WM-Führung. Diese übernahm sein Teamkollege Maverick Vinales. Der Yamaha-Neuling hat die Nerven im Kampf um Platz Eins gegen Rossi behalten und ist auf ganzer Linie als Sieger hervor gegangen. Die Weltmeisterschaft in diesem Jahr ist so offen wie nie zu vor, denn auch Marc Marquez ist gestürzt und konnte keine Punkte für die WM sammeln.

Dritter in Le Mans wurde Dani Pedrossa.
Aber ein Thema überschattete das gesamte Wochenende. Der schwere Verkehrsunfall am Mittwoch von Nicky Hayden. Der Superbike-Pilot kämpft gerade den wohl schwierigsten Kampf seines Lebens. Ob er jemals wieder komplett gesund wird steht in den Sternen, ebenso ob er jemals wieder eine Motorrad fahren wird. Es gibt nur so wenige Informationen die nach außen dringen und die, die es an die Öffentlichkeit schaffen, stimmen nicht gerade hoffnungsfroh. Hayden ist an lebenserhaltende Geräte angeschlossen, er hat mehrere Knochenbrüche und das wohl schlimmste, er hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Wie sehr sein Gehirn geschädigt ist, dass weiß niemand. Man kann nur hoffen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dass was ich bis jetzt gelesen habe, die Bilder von der Unfallstelle und die Tatsache, dass es kaum Informationen gibt, stimmen mich nicht gerade positiv. Ich hoffe, dass Nicky Hayden sein Bewusstsein wieder erlangen wird. Das er so genesen kann, dass er nicht mehr künstlich am Leben erhalten werden muss. Dass er in sein Leben zurückfindet. Ganz egal, ob er wieder Motorrad fahren wird. Gesund soll er werden, alles andere kommt mit der Zeit. Das hoffe ich wirklich, aber mit jedem Tag fällt mir das Hoffen schwerer. Keep fighting Nicky.
Eure Miss MotoGP

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