Der Geburtstag eines Champions – Eine persönliche Geschichte

Heute etwas Persönliches. Ein Thema was mir am Herzen liegt. Heute an diesem 20. Januar, wäre Marco Simoncelli 29 Jahre alt geworden.
Auf den Twitter, Facebook und Instagram Accounts erinnern die Fahrer, Teams, Freunde und Fans an diesen tollen Fahrer, der doch eigentlich viel mehr als nur ein Fahrer war. Er war ein großartiger Mensch, der sein ganzes Leben noch vor sich hatte und leider zu früh gegangen ist.
Für den Rest meines Lebens, werde ich die Erinnerung an den 23.10.2011 mit mir tragen. Für immer diese schrecklichen Bilder vor meinem geistigen Auge sehen, wenn ich daran denke. Sie haben sich in mein Gedächtnis gebrannt.
Ich war damals mit meinen Studium fertig. Habe mein Praktikum beim Vermarkter von Sport1 begonnen. Ich war glücklich, denn ich war für die Vermarktung der MotoGP zuständig, konnte mich also tagtäglich mit diesem Thema beschäftigen. Es war alles wie ein wahr gewordener Traum. Denn der MotoGP gehört mein Herz.
Ihr versteht hoffentlich, wie großartig diese Arbeit für mich war. Ich konnte zum Beispiel am Freitag die Trainingsläufe während der Arbeitszeit sehen, hatte Videopässe und stand im ständigen Kontakt mit den Herstellern, anderen Vermarktern, Veranstaltern und der Dorna. Es war ein Traum. Bis zum 23.10.2011.
Ich kann mich noch genau an diesen Tag erinnern. An dieses Rennen. An diese verdammte zweite Runde. Wie oft habe ich mir danach gedacht, hätte Simoncelli doch nicht versucht das Motorrad abzufangen. Dann wäre er ins Kiesbett gestürzt und würde uns alle noch mit seinem fahrerischen Talent erfreuen. Aber das lag nicht in seiner Natur.
Aufgeben? Nein, er versuchte immer alles zu geben. Leider gab er zu viel.
Ich war damals so geschockt und bin es noch heute. Ich habe bis heute kein zweites Mal den Unfall gesehen. Wieso auch? Er hat sich bis ins letzte Detail eingebrannt. Ich habe noch nie so sehr um einen Menschen geweint, den ich doch nie persönlich kennengelernt hatte. Aber irgendwie war es ein Verlust, den ich bis heute noch nicht verwunden habe. Denn damals ist nicht nur Marco Simoncelli gestorben, sondern auch meine damalige Leidenschaft für die MotoGP.
Ich habe lange gebraucht bis ich mich wieder begeistern konnte, bis ich wieder mein Herz dran hängen konnte. Der Montag nach dem Unfall war das erste Mal, das ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin. Der ganze Tag, die ganze Woche war von einer traurigen und fassungslosen Stimmung geprägt. Irgendwann war wieder alles normal. Für die Anderen. Business as usual.
Bei mir hat es länger gedauert. Ich brauchte Abstand. Es hat sehr lange gebraucht bis ich wieder ein Rennen sehen konnte. Bis ich wieder mitfiebern konnte. Mittlerweile ist es fast so wie früher. Nur in manchen Momenten werde ich daran erinnert, dass sich doch etwas verändert hat, nach dem Tod von Sic. Aber trotz meiner Zweifel, habe ich die Liebe zu dem Sport wieder gefunden, wenn auch etwas anderes. Die tollen Erinnerungen an Sic werden immer bleiben und auch meine Liebe zur MotoGP.
Eure Miss MotoGP

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